Zeitreise: Breiter Weg 77/78

Neben dem Breiten Weg führten viele kleine verwinkelte Gassen als Nebenstraßen hinter die Kulisse des Prachtboulevards. So auch die Margarethenstraße kurz vor der Katharinenkirche (heute Katharinenturm). Nachdem die Flammen des großen Stadtbrands im Dreißigjährigen Krieg 1631 die gesamte Stadt zerstört hatten, wagten sich die wenigen verbliebenen Magdeburger an den Wiederaufbau. 1632 eröffnete Kaspar Reute-Krusefürer wieder die Bäckerei im Breiten Weg 78, das auch als Backhaus den Beinamen „Zur goldenen Semmel” trug. In dem Haus zum Breiten Weg duftete es bis zur vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nach frischem Brot und süßem Naschwerk. Das Nebenhaus mit der Nummer 77 war als Eckhaus zur Margarethenstraße als Brauhaus bekannt. Seit 1716 wurde hier gebraut. Das Grundstück befand sich seit dem 19. Jahrhundert im Besitz einer Familie Niemann, die 1866 ein neues fünfgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus errichtete.

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