Zeitreise: Breiter Weg 71/72

Das Grundstück Breiter Weg 71 war bis auf das 19. Jahrhundert geteilt: Auf dem Eckgrundstück zur Scharnstraße stand ein Brauhaus, auf dem dahinterliegenden Teil das Innungshaus der Knochenhauer. Dessen Geschichte reicht bis in das 12. Jahrhundert zurück. Im frühen Mittelalter siedelten sich die Fleischer aus hygienischen Gründen außerhalb der Stadt an. Das Kochenhauerufer lag dabei außerhalb der östlichen Stadtmauer. Mit dem Anwachsen der Bevölkerungszahlen teilte sich die Innung und siedelte sich in der Scharnstraße (heute gleich hinter dem Ratswaagplatz) an. Das Haus wurde nach dem Stadtbrand im Dreißigjährigen Krieg 1642 neu gebaut und gehörte bis 1808 der Fleischerinnung. Auf dem Breiten Weg 72 stand bis 1631 das Brauhaus „Zum steinernen Gezelt”. 1631 und noch 1682 war der Brauer Adam Schröder Besitzer des Grundstücks, dessen Gebäude wahrscheinlich den Flammen beim Stadtbrand 1631 zum Opfer fiel. Erst 1667 wurde es wiederaufgebaut. Wann das prunkvolle und 1945 zerstörte Wohn- und Geschäftshaus Breiter Weg 71/72 errichtet wurde, ist nicht bekannt. Die Bauakten aus jener Zeit fehlen.

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