Zeitreise: Breiter Weg 51/52
Die ursprüngliche Bebauung des Grundstücks Breiter Weg 51 war ein Gebäude, das mit Löwenköpfen innen und außen reich verziert war. Das 1503 erstmals als Ratsschenke erwähnte öffentliche Gebäude erhielt deswegen den Beinamen „Haus zur Lauenburg“ (Löwenburg). Im Dreißigjährigen Krieg zerstört, feierte es als Ratsschenke 1639 Wiedereröffnung.1719 wurde dieses Haus mit den Hinterhäusern, die an die Schuhbrücke grenzten, verkauft. Wechselnde Besitzer prägten die Fassaden, die 1872 einem Neubau weichen mussten.
Das Haus Breiter Weg 52 mit dem Beinamen „Zur goldenen Bibel“ erbte unter weiteren Anspruchstellern 1637 der damalige Domprediger Dr. Reinhard Bake. Da das Haus im Dreißigjährigen Krieg verbrannte, wurde die Brandstätte 1651 verkauft und vom damaligen Besitzer, dem Schiffer Hieronymus Voigt, ein neues Gebäude errichtet. Nach 1888 erfolgte von den damaligen Eigentümern Lange&Münzer ein Umbau und Aufstockung des Hauses mit einer neuen historisierenden Fassade.
Von 1911 an wurden beide Häuser abgerissen und ein neuer Gebäudekomplex mit der Zusammenlegung der Grundstücke Breiter Weg 51 und 52 errichtet. Zuletzt war hier das Kaufhaus Horn zu finden. Amerikanische Fliegerbomben zertörten im Zweiten Weltkrieg den Prachtboulvard. Ende 1948 erfolgte der Abriss bzw. Sprengung der Ruinen. Die Kosten hierfür betrugen 940 DM. 1953 wurden im Zuge des Neuaufbaus des Breiten Weges die restlichen Ruinen beseitigt.