Kompakt Aktuell

Wobau und MWG planen am Stadtmarsch eine grüne Vision

Dem Bebauungsvorhaben am Kleinen Stadtmarsch stehen einige Stadträte skeptisch gegenüber. Die beiden Magdeburger Unternehmen, die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg mbH (Wobau) und die Magdeburger Wohnungsgenossenschaft (MWG), die dort nach der Zerstörung 1945 wieder eine Wohnbebauung planen, wollen dort ein Modellprojekt schaffen, dass als Beispiel für Nachhaltigkeit und Soziales gelten soll. Dafür haben sie Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld, der als einer der bekanntesten Umweltexperten im Baubereich gilt, mit ins Boot geholt. Am 4. November will Timo Leukefeld gemeinsam mit den Verantwortlichen der Unternehmen, Thomas Fischbeck und Peter Lackner sowie OB Lutz Trümper die Ideen für das Projekt vorstellen. Denkbar sind energieautarke Wohngebäude, ein kleines Wasserkraftwerk an der Elbe. Den Mietern könnten Elektrofahrzeuge zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Und über das Konzept einer sogenannten Pauschalmiete, bei der Mieter nicht das Risiko einer Betriebskostensteigerung tragen, sondern die Eigentümer aufgrund hoher Energieeffizienz solche Steigerungen selbst abfangen müssten, sollen dort umgesetzt werden. „Wir haben an dieser Stelle die Chance, wirklich zu zeigen, wie eine Vision für ein echtes grünes und soziales Wohnen aussehen kann“, sagt Wobau-Chef Peter Lackner zu den Ideen, die er in Kürze der Öffentlichkeit vorstellen will. (tw)

„Café Domschatz“ eröffnet im Breiten Weg

Im neuen Domviertel eröffnet am Mittwoch, 30. Oktober, auf einer Fläche von 300 Quadratmetern das „Café Domschatz“ an der Ecke Hae-ckelstraße/Breiter Weg. Die geladenen Gäste gehören zu den ersten Besuchern, die den unter schwerem Panzerglas gesicherten Magdeburger Domschatz mit eigenen Augen zu Gesicht bekommen und die exklusiv für das Café geschaffenen Dom-Gemälde des Magdeburger Künstlers Marcel Syllwasschy bewundern können. Am 31. Oktober lädt das „Café Domschatz“ zum Halloween-Brunch ein und ab 1. November startet offiziell der Gastronomie-Betrieb mit besonderen Torten und Kuchen sowie erlesenen Kaffees. Geöffnet ist das Café dann wochentags von 8.30 bis 18.00 Uhr und am Wochen-ende von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr.

Stasi Ohn(e)Macht – Führung und Ausstellung

Am 4. November 2019, um 17 Uhr, bietet das Stasi-Unterlagen-Archiv Magdeburg eine Führung durchs Archiv an. Besucherinnen und Besucher können einen Blick in die Akten- und Karteisäle werfen, sich ein Bild von Ausmaß und Vielfalt der Überlieferung machen und erfahren, wie das Stasi-Unterlagen-Archiv heute mit den Unterlagen arbeitet. Wer wissen möchte, ob und welche Informationen das Ministerium für Staatssicherheit über die eigene Person oder über verstorbene nahe Angehörige sammelte, kann sich vor Ort beraten lassen oder direkt einen Antrag auf Akteneinsicht stellen. Hierfür ist ein gültiges Personaldokument mitzubringen. An diesem Tage und noch bis zum 21. Februar 2020 besteht zudem wochentags die Möglichkeit, sich in den Räumen der Außenstelle über die Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit zu informieren. Die Ausstellung „Stasi Ohn(e)Macht“ richtet die Aufmerksamkeit insbesondere auf die Ereignisse vor Ort und vermittelt anhand zeitgenössischer Fotodokumente einen lebendigen Eindruck von den Geschehnissen in Sachsen-Anhalt im Herbst 1989.

Sammlung geschenkt: Seltene Bilder aus dem Herbst 1989

Wenn in diesen Tagen an die Friedliche Revolution von 1989/90 erinnert wird, sind oft Fotos von Dieter Müller zu sehen. Der ehemalige Lehrer des Norbertinums Magdeburg hat sich nun entschlossen, seine Sammlung dem Stadtarchiv anzuvertrauen. In einem Klimamagazin werden die fragilen Negativfilme für kommende Generationen bewahrt. Lange bevor die offizielle Presse über Friedensgebete und Demonstrationen berichtete, dokumentierte der Lehrer unter persönlichem Risiko das Geschehen mit seiner Kamera. Manche Aufnahmen entstanden verdeckt, aus der Hüfte geschossen. Im eigenen Fotolabor wurden sie entwickelt. Einige der Bilder sind technisch nicht perfekt, aber alle sind als erste Zeugnisse einer neuen Zeit besonders authentisch. Dieter Müller hat dem Stadtarchiv Magdeburg 213 Kleinbild-Negative und 101 Digitalisate, zudem schriftliche Notizen über die Entstehung der Fotos zwischen Oktober und Dezember 1989 übergeben.

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