Die meiste Zeit seines Lebens hat Manfred Matthies auf dem Wasser verbracht. Bei Sturm, wenn Meter hohe Wellen das Schiff aus dem Gleichgewicht zu bringen schienen und es – wie vor Tollwut schäumend – in der Gischt zu beerdigen drohten. Und auch bei Flaute, wenn das Schiff mit schlaffen Segeln bewegungslos auf bleierner See ruhte. Was für manche Menschen nach Urlaub und Abenteuer klingt, war für den 76-Jährigen stets harte Arbeit. Rudern. Segel raffen. Kohle schippen. Netze auswerfen und wieder einholen. Kaum eine Arbeit, die Manfred Matthies in all den Jahren nicht erledigt hätte. Und obwohl er nicht nur gute Erinnerungen an seine Zeit auf den Weltmeeren hat, vermisst er die See umso mehr – jetzt, da er wieder nach Magdeburg zurückgekehrt ist. In seine Heimat, die er aus vielerlei Gründen lange Zeit gemieden und wo alles seinen Anfang genommen hatte.