Wirtschaft wirbt um Auszubildende
Die Unternehmen im Norden von Sachsen-Anhalt lassen nichts unversucht, Auszubildende für sich zu gewinnen und ihnen während der Lehre jegliche Unterstützung zu geben. Fast jeder dritte Betrieb zwischen Altmark und Harz kann seine Ausbildungsplätze laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Magdeburg nicht mehr besetzen. Die Gründe sind nicht nur demografischer Natur. Zwei Drittel der Unternehmen beklagen, keine geeigneten Bewerber zu bekommen. Probleme gebe es vor allem bei der Leistungsbereitschaft und Motivation, elementaren Rechenfertigkeiten sowie dem mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögen. Zunehmend stufen die Betriebe auch wachsende Entfernungen zwischen Betrieb und Schule als hinderlich ein. Vermehrt würden Firmen jetzt lernschwächeren Jugendlichen eine Chance geben und dabei ausbildungsbegleitende Hilfen der Agentur für Arbeit nutzen oder selbst Nachhilfe anbieten. Fast 60 Prozent der Unternehmen setzen auf Praktika oder wollen gezielt neue potenzielle Bewerbergruppen wie Studienabbrecher ansprechen. „Gegenüber der Politik wiederholen wir unsere Forderung, die Mobilität der Auszubildenden beispielsweise durch ein Azubi-Ticket für öffentliche Verkehrsmittel zu unterstützen und die Berufsschulstandorte im Land mit Blick auf die Entfernung zwischen Wohnort, Ausbildungsbetrieb und Bildungsstätte zu optimieren“, erklärte März. Zudem müsse die praxisbetonte Berufsorientierung an Gymnasien gestärkt werden.