Treffpunkt Gesundheit: Wir kümmern uns, trotz Lieferengpässen
Aktuell häufen sich in Deutschland Lieferengpässe für bestimmte Medikamente. Das ist für Patienten und Apotheken ärgerlich. Schließlich können Apotheken in der Regel nichts für mangelnde Versorgung. Wir versuchen, jederzeit unserem Auftrag zur Arzneimittelversorgung gerecht zu werden. Apotheker haben seit geraumer Zeit auf die drohende Situation hingewiesen und als Lösungen einen Mindestvorrat beim Hersteller sowie eine nationale Bevorratung vorgeschlagen. Verbessert hat sich indes wenig. Woran liegt das? Das Bundesgesundheitsministerium erklärte, dass globale Lieferketten mit einer Konzentration auf wenige Herstellungsstätten für Arzneimittel und Wirkstoffe ein Grund für Lieferengpässe sein würden. Viele Wirkstoffe werden mittlerweile in Indien, China und Israel produziert und von deutschen Herstellern nur noch zu Tabletten gepresst und verpackt. Außerdem steige mit dem Wohlstand weltweit zudem die Arzneimittelnachfrage. Ein anderer Grund können Qualitätsmängel bei der Herstellung sein oder es gibt Produktions- und Lieferverzögerungen bei Rohstoffen. Jüngst war beispielsweise das Schmerzmittel „Ibuprofen“ knapp, weil ein Werk in Texas ausgefallen war. Auch das Antibiotikum Piperacillin/Tazobactam war schon zeitweise nicht verfügbar. Es wird weltweit nur noch in zwei chinesischen Produktionsstätten hergestellt. 2016 gab es eine Werksexplosion, weswegen es das Mittel monatelang nicht gab. Außerdem schränkt der neue Rahmenvertrag zur Arzneimittelbelieferung, der seit dem 1. Juli in Kraft ist, die Handlungsfähigkeit von Apotheken zusätzlich ein. Dieser Rahmenvertrag zwingt Apotheken dazu, wirtschaftlicher zu arbeiten und Medikamente günstiger abzugeben. Jedoch sind viele preisgünstige generische Arzneimittel eben nicht lieferbar. Wir müssen zusätzlich Kontakt mit den behandelnden Ärzten aufnehmen, um ein alternatives Medikament zu finden. Das verlängert wiederum die Wartezeit für Patienten. Der Mehraufwand entsteht bei allen Beteiligten, bei Patienten, Ärzten und Apotheken. Ich hoffe, dass unsere Kunden im Falle einer Lieferschwierigkeit uns nicht allein verantwortlich machen. Für uns und unsere Mitarbeiter ist die Situation schwierig genug. Wir werden auch künftig jede Möglichkeit ausschöpfen, Ihnen die notwendigen Arzneimittel auszuhändigen. Für Ihr Verständnis und Ihre Geduld sagen wir jederzeit Danke.
Herzlichst Ihre Claudia Meffert, Pluspunkt Apotheken in Magdeburg