Stilvoller Lebensabend
Das besondere Geschirr wird aus dem Schrank geholt für besondere Anlässe. Das war früher so. Im Haus Hoheneck gilt das noch immer. Wenn zum „Geburtstag des Monats” aufgetafelt wird, schmücken edle Sammeltassen die Kaffeetafel. Fast historisch wirkt manches Gedeck. „Unsere Bewohner können mitbringen, was ihnen am Herzen liegt. Für viele ist es ihr besonderes Geschirr“, weiß Angelika Heinemann, Leiterin des Pflegezentrums in Ebendorf. So manche Bewohnerin hat dem Haus später eins ihrer Lieblingsstücke hinterlassen. Wie das goldig glänzende Service, das als Ausstellungsstück das Regal in der Lobby schmückt. Neben anderen Erinnerungsstücken. So können sich alle Bewohner daran erfreuen. Hin und wieder ist dann ein „Weißt du noch?“ zu hören oder „So etwas hatte ich früher auch einmal“. Erinnerungen tun gut, zaubern Lächeln auf die Gesichter der Betrachtenden.
Freude ist ein wesentlicher Aspekt. Um die Bewohner des Pflegezentrums zu erfreuen, dafür tun die Mitarbeiter vieles.
Stilvoll den Lebensabend verbringen, das heißt, auf jede Persönlichkeit einzugehen, ihre Vorlieben und Abneigungen zu kennen. Vieles ergibt sich aus der Biografie. Danach richtet sich das Leben, weiß Angelika Heinemann. Der Beruf prägt – Fähigkeiten, Lebensauffassung, Geschichte, Glaube. Tagesablauf. Wer früher in Schichten gearbeitet hat, ist ein anderes Leben gewöhnt als im Angestelltenverhältnis, ein Dorfleben prägt anders als das Leben in der Stadt. So ließe sich die Aufzählung fortsetzen. Daraus ergibt sich auch im Alter der Umgang und der Tagesverlauf. Deshalb bieten die Mitarbeiter im Pflegezentrum beispielsweise Vorfrühstück für die Frühaufsteher, spätes Frühstück für die Langschläfer, manchmal auch Nachtmahlzeiten. Das ist nicht immer einfach für die Mitarbeiter, sagt die Leiterin, aber „zum Wohl der Bewohner machen wir das gern“.
Neueste Errungenschaft ist ein Massagesessel. Eigentlich, so verrät Angelika Heinemann, habe sie den gar nicht behalten wollen. Stellen Sie ihn einfach hin, hatte sie dem Firmenvertreter gesagt, und sich den Rückgabetermin notiert. Denn eigentlich sei das Budget für dieses Jahr bereits ausgereizt. „Doch die Bewohner haben so eine große Freude daran, da haben wir ihn einfach behalten müssen“, schließt sie lachend die Erzählung ab. Vielleicht findet sich ja noch ein Sponsor zur Mitfinanzierung, fügt sie augenzwinkernd hinzu. Füreinander da zu sein heißt eben auch, Prioritäten zu verändern, wenn es zur Freude beiträgt. Der Massagesessel animiert zu Bewegung, sorgt für mehr Beweglichkeit. Massage stärkt die Muskulatur, hält damit fit. Das tut gut. Im Haus Hoheneck steht eins im Vordergrund: Den Menschen den Lebensabend bestmöglich zu gestalten. Mit Stil. Bis zum letzten Tag. Birgit Ahlert
Altenpflegezentrum Ebendorf Haus Hoheneck
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