Stets auf Achse

Ingrid Ahrend (l.), hier m. Einrichtungsleiterin Jeanette Nötzold, ist gern draußen. Am liebsten ist sie in ihrem Kiez auf der Halberstädter Straße unterwegs o. beteiligt sich an Ausflügen, die die Mitarbeiter der Einrichtung organisieren. Foto: P. Gercke

Ingrid Ahrend ist kein Mensch, der die Füße stillhält. Sie hat gern zu tun. Das war schon früher so, als sie noch berufstätig war – im EDV-Bereich bei SKL sowie bei RAW. Und das hat sich auch nach dem Erreichen des Rentenalters nicht geändert. Im Chor hat sie gesungen, im Sozialverband war sie tätig und ist auch anderer gesellschaftspolitischer ehrenamtlicher Arbeit nachgegangen. Inzwischen lebt sie im Haus Peter Zincke der Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH – Mitten in Sudenburg, wo sonst? „Ich bin in Polen geboren, habe aber die meiste Zeit meines Lebens in Sudenburg verbracht“, erzählt die 76-Jährige mit einem Lachen. Daher habe sie auch diese Einrichtung gewählt. „Hier kenne ich mich aus, hier fühle ich mich wohl. Die Halberstädter Straße ist gleich um die Ecke … da kann man gut flanieren und einkaufen.“

„Auch andere Bewohner nutzen diese Möglichkeit, in Begleitung in Sudenburg unterwegs zu sein“, sagt Einrichtungsleiterin Jeanette Nötzold. Aber nicht nur die Halberstädter Straße ist Anziehungspunkt, es werden auch Spaziergänge Richtung Ambrosiuskirche und bis zur Streuobstwiese unternommen. Zudem gibt es einen regen Austausch mit der Kindertagesstätte St. Marien – mal führen die Bewohner Märchen für die Kinder in der Kita auf, mal kommen die Kinder in die Pflegeeinrichtung oder alle treffen sich gemeinsam, wie demnächst zum Martinsumzug an der Ambrosiuskirche.

„Wir möchten, dass unsere Bewohner aktiv bleiben – sofern das eben möglich ist“, meint Pflegedienstleiterin Yvonne Reese. „Daher sollen sie sich auch am Leben außerhalb des Hauses beteiligen.“ Ausflüge ins Öko-Zentrum in der Harsdorfer Straße, zu den Gruson-Gewächshäusern, in die Villa p. des Puppentheaters sowie Stadtrundfahrten werden regelmäßig organisiert. Bei Ingrid Ahrend stehen aufgrund ihrer Chor-Erfahrung musikalische Veranstaltungen, beispielsweise im AMO, hoch im Kurs. „Aber auch die Thementage machen immer wieder Spaß. Neulich wurde zum Beispiel ein Musik-Quiz veranstaltet“, erzählt die 76-Jährige begeistert.

Die Mitarbeiter des Hauses Peter Zincke sind bemüht, auch den Alltag in der Einrichtung abwechslungsreich zu gestalten. „Immer nur ein Sommerfest wäre zu eintönig“, meint Jeanette Nötzold. „Wir erstellen am Anfang des Jahres einen Plan … überlegen, was wir den Bewohnern bieten können und dabei entstehen ganz witzige Ideen.“ Ein Mittelalterfest wurde bereits veranstaltet. „Da haben sich die Mitarbeiter und auch die Bewohner viel Mühe gegeben. Es wurden Kopfbedeckungen gebastelt und andere zum Mittelalter passende Sachen gebastelt. Und zum Essen gab es natürlich Spanferkel“, so die Einrichtungsleiterin.

Der nächste Höhepunkt ist der Adventsbasar. Am 1. Dezember sind natürlich die Bewohner und ihre Angehörigen sowie alle Interessierten eingeladen, ins Haus Peter Zincke zu kommen und frisch zubereitete Leckereien wie Quarkbällchen, Waffeln, Schmorwurst, Kaffee und Glühwein zu genießen. Gegen eine kleine Spende werden zudem von den Bewohnern getöpferte Deko-Artikel sowie selbst angefertigte Adventsgestecke angeboten. „Die sind sehr beliebt und schon jetzt haben sich Angehörige erkundigt, ob es wieder Gestecke geben wird“, berichtet Jeanette Nötzold. Die Einrichtungsleiterin sieht Veranstaltungen wie den Adventsbasar als gute Gelegenheit, das Haus zu öffnen. „Die Menschen in der Umgebung können sich dann ein Bild von der Einrichtung machen, sich informieren. Viele kommen auch wochentags vorbei, um hier Mittag zu essen oder einen Kaffee zu trinken – das ist für uns ein schönes Miteinander.“ Tina Heinz

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