Praktikum: Einblick in einen facettenreichen Beruf

Diplom-Heilpädagoge Sebastian von Tycowicz ist beim VSB zuständig für die Bereiche Sport für Menschen mit geistigen Behinderungen und Reha-Sport. Foto: Andreas Lander

Exakt zehn Jahre ist es her, dass Sebastian von Tycowicz beim Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. anklopfte, um ein Praktikum zu absolvieren. 2007 studierte der Diplom-Heilpädagoge an der Hochschule Magdeburg-Stendal und nutzte die zwei Praxissemester beim Verein nicht nur, um Einblicke in ein mögliches Berufsleben zu erhalten, sondern auch, um seine Abschlussarbeit über ein Projekt im Bereich Rehabilitationssport zu schreiben. Ein Jahr später wurde er angestellt, zunächst als Teilzeit-Kraft, später mit einer vollen Stelle. „Als ich das Praktikum hier gemacht habe, musste ich nicht lange nachdenken, ob mir das liegt. Der Funke war schnell übergesprungen“, erzählt der Übungsleiter für Reha-Sport und stellt außer Frage, dass dies die effektivste Möglichkeit für einen Berufseinstieg ist.
„Wir betreuen regelmäßig Studenten der Sportwissenschaften, Auszubildende der Physiotherapie, aber auch Schülerpraktikanten“, so Sebastian von Tycowicz. „Und unser Vorteil ist, dass wir aufgrund der Ausrichtung und der Größe des Vereins eine Bandbreite an Möglichkeiten bieten können – ob im Leistungssport, im Behindertensport oder eben im Reha-Sport.“ Beim VSB 1980 trifft man alle Altersgruppen an und bekommt Einblicke in diverse Krankheitsbereiche. „Auch die Kollegen bilden ein altersmäßig gut gemischtes Team, das viel Erfahrung hat, zahlreiche Kompetenzen abdeckt, offen für Fragen ist und in unterschiedliche Richtungen spezialisiert ist.“ Das mache ein Praktikum und auch den beruflichen Alltag nach Meinung des Diplom-Heilpädagogen umso facettenreicher.
Im Vordergrund der Arbeit steht der Verein als Treffpunkt für Menschen. „Wir sind eine gemeinnützige Institution, frei von kommerziellem Wettbewerb und können uns so ganz auf unsere Mitglieder konzentrieren.“ Wichtig sei es daher – ob als Praktikant oder als Mitarbeiter in Festanstellung – auf die körperlichen, aber vor allem auch auf die sozialen Belange der Menschen einzugehen. „Die Arbeit in den einzelnen Gruppen erfolgt weniger aus Sicht der Defizite, sondern wir orientieren uns vielmehr an den Kompetenzen der Menschen. So steigern wir ihr Selbstbewusstsein. Dies, der Sport und das Zusammensein mit anderen Personen trägt unweigerlich zur Verbesserung der Lebensqualität bei.“
Wer sich für dieses Berufsfeld interessiert, sollte demzufolge über ein gewisses Maß an sozialer Kompetenz verfügen. „Man sollte Spaß daran haben, anderen etwas zu vermitteln“, erklärt Sebastian von Tycowicz. „Ein Bewusstsein für Gesundheitsthemen sollte vorhanden sein. Und es schadet natürlich auch nicht, wenn man sich gern bewegt und in jeglicher Hinsicht für Neues offen ist.“ Wer sich in einem Praktikum darauf einlässt, ist beim VSB 1980 in guten Händen. „Unsere Erfahrung geben wir gern weiter und unterstützen beispielsweise auch bei wissenschaftlichen Studien. Wir binden unsere Praktikanten in sämtliche Abläufe ein, sodass sie nicht nur die sportliche, sondern auch die organisatorische Seite des Berufs kennenlernen.“ Dadurch gestaltet sich der Alltag recht abwechslungsreich, fordert aber gleichzeitig ein wenig Eigeninitiative. Interessenten können sich bei Fragen an den Verein wenden oder direkt eine Bewerbung an die unten stehende Adresse senden. Tina Heinz

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