Planspiele: Das Leben passiert, während wir es anders planen

Ich bin begeistert. Toll, dass ich Sie treffe, Herr Plan, da können Sie mir gleich mal ein paar Fragen beantworten!
Aber das war gar nicht mein Plan, Herr …

Mich können Sie nicht für dumm verkaufen. Sie sind der Plan und da kommen Sie doch nicht rein zufällig zu mir.
Sie können mich für alles Mögliche halten, aber ich bin nicht Ihr Plan.

Nein? Was für ein Plan sind Sie dann?
Einfach nur ein Plan, nicht mehr und nicht weniger.

Dann verraten Sie mir bitte, warum Sie so oft schiefgehen und Sie sich nicht an sich selbst halten!
Moment, ich halte mich immer an mich selbst. Das Problem des Misslingens hat vielmehr mit Ihnen zu tun.

Sie sind mir ein Spaßvogel. Da schreibt man einen Plan und der geht nicht auf. In der Folge entsteht Chaos. Ich würde sagen, Sie sind ein planloses Etwas.
Vielleicht ist das Chaos der Plan. Ich kann es nicht wissen. Andere stellen mich auf und dann soll ich für ihre Fehler verantwortlich sein. Fassen Sie sich mal lieber selbst an die Nase.

So so, Sie wollen mir sicher weiß machen, dass es gar keinen perfekten Plan gibt und deshalb stellt sich kein Erfolg ein.
Ich wusste gar nicht, dass ich etwas mit dem Erfolg anderer zu tun habe. Ich bin nur ein Plan.

Passen Sie mal gut auf, damit am Ende etwas erfolgreich absolviert werden kann, stellt man einen Plan auf. Also wirklich, Sie veralbern mich doch mit Ihrer angeblichen Unwissenheit.
Ach so, Plan ist gleich Wissen. Wenn Wissen und Plan dasselbe wären, dann brauchte es dafür keine zwei verschiedenen Vokabeln.

Betreiben sie mal keine Wortklauberei. Sie haben mich schon gut verstanden. Wenn ich weiß, wie etwas geht, kann ich es z. B. berechnen.
Wenn Sie sich da mal nicht verrechnen, mein Lieber …

Papperlapapp, Mathematik ist extrem präzise. Damit kann man alles berechnen.
Auch Ihre Dummheit?

Werden Sie nicht frech!
Sie sind doch so unverschämt und wollen mir die absolute Schlüssigkeit und die sich immer einstellende Lösung unterstellen.

Man braucht doch Pläne im Leben, sonst kann man nichts erreichen.
Vielleicht ist es manchmal ein guter Plan, planfrei zu sein.

Sehen Sie, Sie machen alles zu einem Plan.
Ich bin der Plan, auch wenn Sie sich nicht vorstellen können, dass Scheitern zum Plan gehört.

Auch den Misserfolg könnte ich planen?
Sie können planen, was Sie wollen, nur glauben Sie bitte nicht, dass deshalb alles planmäßig verlaufen würde.

Gottes Plan erfüllt sich auch.
Sind Sie sicher? Möglicherweise ist genau das Ihr Irrglaube. Je mehr Sie planen, umso weniger steckt darin ein göttlicher Kern.

Okay, lassen wir das mit der Religion. Der Plan ist doch ein menschliches Produkt.
Davon rede ich die ganze Zeit. Ich bin Ihr geistiges Produkt und genauso unvollkommen, dämlich oder schlüssig wie es Ihre logischen Fähigkeiten und Folgekalkulationen sind.

Wenn am Ende der Plan doch für die Katz war, dann brauchte ich doch gar keinen aufzustellen?
War das Ihr Plan, hier ein Selbstgespräch zu führen, um am Ende die eigene Unzulänglichkeit erkennen zu können?

Ich hatte gar keinen Plan.
Das ist ein guter Plan. Machen Sie bitte weiter so, dann stellen Sie planlos einen erfolgreichen Plan auf. Denken Sie bitte nur an den einen Satz: Das Leben geschieht, während wir es anders planen. Das war schon immer mein bester Plan. (tw)

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