Menschen im Mittelpunkt
Seit mehr als 60 Jahren sorgt sich die Wohnungsbaugenossenschaft Magdeburg-Stadtfeld eG um das Wohl ihrer Mieter und Mitglieder. Über 5.000 Wohnungen, 19 Gewerbeeinheiten sowie Garagen und Stellplätze gehören in 12 Stadtteilen zum Bestand der Genossenschaft. Neben umfangreichen Modernisierungen, Instandhaltungsmaßnahmen und Umbauten gehören auch Neubauten – wie beispielsweise am Pfälzer Platz in der Alten Neustadt – zum Kerngeschäft der „Stadtfelder“. „Wie jede andere Wohnungsbaugenossenschaft haben auch wir die Aufgabe, Wohnungen zu vermieten und zu verwalten“, sagt Jens Schneider, der gemeinsam mit Frank Rückriem den Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft bildet. „Dabei orientieren wir uns natürlich an den Bedürfnissen und Erwartungen unserer Mitglieder, bieten attraktive und bezahlbare Wohnungen – ohne spekulative Renditeerwartungen.“
Neben den Dienstleistungen, die zur umfangreichen Angebotspalette einer Genossenschaft zählen, sei in den vergangenen Jahren jedoch besonders ein Thema in den Fokus gerückt: „Die soziale Komponente spielt vermehrt eine Rolle“, meint Jens Schneider. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, kümmern sich Anneliese Klose und Peter Zoschke um die sozialen Belange der Mieter und Mitglieder. Dazu zählt u.a. sich mit Beschwerden wegen Ruhestörung auseinanderzusetzen, Streitigkeiten zwischen Nachbarn aufzuklären, Hinweisen von Verschmutzung oder Geruchsbelästigung nachzugehen oder Mieter bei Zahlungsschwierigkeiten zu unterstützen. Aber auch für Personen mit Alkohol- oder Drogenproblemen sowie Menschen mit psychischen oder physischen Erkrankungen sind die Sozialarbeiter der „Stadtfelder“ da.
„Wir müssen die Sorgen unserer Mieter und Mitglieder ernst nehmen“, sagt Anneliese Klose. „Zu denken, Probleme könnten von selbst weggehen, ist ein Irrglaube.“ Wenn die ausgebildete Sozialarbeiterin Hinweise erhält, was oftmals durch den Anruf eines Mieters passiert, dann geht sie zunächst auf die betroffene Person zu. „Manchmal reicht ein erstes Gespräch aus, um die Sorgen aus der Welt zu räumen. Dann merkt der- oder diejenige, dass wir nicht nur so daherreden, sondern wirklich Interesse an den jeweiligen Belangen haben.“
Sollte ein erstes Gespräch die Probleme nicht lösen, dann appelliert die Sozialarbeiterin, mehr miteinander zu kommunizieren. Beispielsweise im Fall von Ruhestörung sei es nicht unbedingt von Vorteil, wenn sie sich einmische. „Natürlich kann ich zu dem Nachbarn gehen, der zu laut Musik gehört hat, und ihn darauf hinweisen. Aber wer möchte schon von seinem Vermieter getadelt werden? Viel besser ist es doch, wenn die Person, die sich gestört fühlt, am nächsten Tag – wenn sich alles etwas beruhigt hat – selbst beim Nachbarn klopft und ihn in einem freundlichen Gespräch bittet, beim nächsten Mal auf die Lautstärke zu achten.“
Nicht immer erfährt die Wohnungsbaugenossenschaft von Problemen oder Sorgen. „Wir bekommen das natürlich in erster Linie dann mit, wenn sich Mieter beschweren oder jemand seinen finanziellen Verpflichtungen, die Miete zu zahlen, nicht nachkommt“, schildert Jens Schneider. Auf der gemeinsamen Suche nach Auswegen brauche es dann das persönliche Gespräch und einfühlsames Geschick. „Um die beste Lösung zu finden, muss man die Menschen zum Nachdenken anregen. Das kostet oft viel Zeit und Geduld, lohnt sich aber, weil man so Probleme nachhaltiger lösen kann“, sagt Anneliese Klose. Und auch Vorstandsmitglied Jens Schneider pflichtet ihr bei: „Wenn wir hier nicht Zeit und Geld investieren würden, hätten wir an der falschen Stelle gespart.“ Tina Heinz