Männer in Sachsen-Anhalt erleiden häufiger Depressionen
Mehr Sachsen-Anhalter gehen wegen einer Depression zum Arzt, darunter zunehmend Männer. Das geht aus einer Studie der BARMER bezogen auf die gesamte Bevölkerung hervor. Demnach waren im Jahr 2015 in Sachsen-Anhalt 44.800 Männer im Alter zwischen 40 und 64 Jahren wegen einer depressiven Episode beim Arzt – 18 Prozent mehr als 2012. Bei den Frauen stieg die Zahl der Betroffenen im selben Zeitraum um fast 17 Prozent auf 100.300 Betroffene. „Vor allem Männer sollten aus falscher Scham nicht im Stillen leiden. Eine Depression ist eine Krankheit, die unbehandelt im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Depressionen sind längst eine Volkskrankheit, die so früh wie möglich behandelt werden sollte“, sagt BARMER-Landesgeschäftsführer Axel Wiedemann. So begingen in Deutschland im Jahr 2015 rund 10.000 Menschen Suizid, darunter etwa dreimal so viele Männer wie Frauen. Die bundesweite Analyse zeigt außerdem deutliche regionale Unterschiede bei der Häufigkeit der „depressiven Episode“. Während Mediziner in Sachsen-Anhalt bei zehn Prozent der 40 bis 64-jährigen Männer eine entsprechende Diagnose stellten, waren es in Thüringen zwölf Prozent – in Bayern hingegen 16 Prozent. Rein medizinisch seien die Unterschiede kaum erklärbar, sagt Wiedemann: „Möglicherweise werden dort mehr Fälle diagnostiziert, wo es mehr Ärzte, Psychotherapeuten und Psychologen gibt.“