Land der Moderne

2019 begeht die Bundesrepublik Deutschland das 100. Gründungsjubiläum des Bauhauses, der wichtigsten Schule für Architektur und Design im 20. Jahrhundert. 1919 in Weimar ins Leben gerufen, 1925 nach Dessau übergesiedelt und 1933 in Berlin geschlossen, war das Bauhaus Mittelpunkt der Avantgarde und maßgeblich für den künstlerischen Aufbruch in die Moderne.

Das Bauhaus bestand nur 14 Jahre. Dennoch wirkt die legendäre Hochschule für Gestaltung bis in die Gegenwart fort. In Deutschland politisch nicht erwünscht, zogen die Ideen des Bauhauses nach 1933 mit den auswandernden Bauhäuslern weiter in die Welt – in die Vereinigten Staaten, nach Russland, nach Israel, in die Schweiz, nach Japan und Mexiko und in viele weitere Länder. Das Bauhaus ist die weltweit wirkungsvollste und erfolgreichste kulturelle Errungenschaft des 20. Jahrhunderts aus Deutschland. Es strahlt Internationalität und Innovationskraft aus.

Das Bauhaus steht für Bildungsinnovation und -erfolg. An diesem Jubiläumsereignis soll die Welt teilhaben.Wenn 2019 das Bauhaus im Zentrum des weltweiten Interesses steht, sollte Deutschland den signifikantesten Beitrag leisten. Denn das Bauhaus ist eine Idee aus Deutschland und hier finden sich seine experimentellen Originalbauten, seine Schauplätze und Wirkungsorte und die weltweit bedeutendsten Sammlungen. Seit 1995 gehören die Bauhausstätten in Weimar und Dessau zum Weltkulturerbe. In Sachsen-Anhalt wurden an vielen Orten und Institutionen Ideen der Moderne entwickelt und erprobt: in Dessau, Magdeburg und Halle ebenso wie in Leuna, Stendal oder Zeitz. In Dessau gelangte das Bauhaus zu seiner Blüte, hier errichtete Walter Gropius 1925–26 das zur Ikone der Moderne gewordene Bauhaus-Gebäude (Foto), hier sollten Kunst und Technik zu einer neuen Einheit werden und hier artikulierte sich in zahlreichen Bauhaus-Bauten der Anspruch, die moderne Gesellschaft mitzugestalten.

Zurück