Informationsveranstaltung: Aktiv in der Krebsnachsorge
Noch vor einigen Jahren herrschte die weit verbreitete Meinung, dass sich Krebspatienten während und auch nach einer Behandlung – egal, ob durch Chemo-, Strahlentherapie oder Operation – schonen sollten. Inzwischen haben zahlreiche Studien das Gegenteil bewiesen. „Krebspatienten profitieren davon, sich körperlich zu betätigen. Das muss nicht nur Sport sein, auch Aktivitäten im Alltag wie Radfahren, Spazierengehen oder Wandern sind von großem Nutzen“, schildert René Taurer, Übungsleiter im Rehabilitations-Sport beim Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V.
Um über die Bedeutung von Sport in der Krebsnachsorge zu informieren lädt der VSB daher zu einer Veranstaltung in den Vereinsräumlichkeiten in der Großen Diesdorfer Straße 104a ein. Am Donnerstag, den 4. Mai, wird es zwischen 18 und 20 Uhr um theoretisches Wissen und praktische Anwendungen gehen. Jörg Möbius (VSB 1980) gibt allgemeine Auskunft rund um das Thema Rehasport in der Krebsnachsorge. Welche positiven Effekte die Bewegungstherapie bei Mammakarzinom und Prostatakarzinom hat, darauf geht André Napiontek (Verein für Gesundheit, Bewegung und Sport an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg e.V.) ein. Und René Taurer bietet eine Einführung zum Mitmachen für Tai Chi in der Krebsnachsorge an, bevor sich Interessierte mit Fragen an die Ansprechpartner der Vereine wenden können. Die Organisatoren bitten um eine Anmeldung – telefonisch unter 0391 / 561 65 14 oder per Mail an info@vsb-magdeburg.de. Die Veranstaltung findet im Rahmen des zweijährigen Projektes „Aktiv mit Krebs“ statt, das der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA) in Kooperation mit der der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. (SAKG) umsetzt.
„Durch Sport kann man während und nach der Therapie die Lebensqualität, die körperliche Leistungsfähigkeit und behandlungsbedingte Krankheitsfolgen verbessern“, erklärt René Taurer die Motivation der Organisatoren für die Infoveranstaltung. Wer sich bewegt, fühle sich seltener erschöpft und bliebe leistungsfähiger. Dem sogenannten Fatigue-Syndrom (Gefühl von anhaltender Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit) ließe sich beispielsweise durch angepasstes Bewegungstraining entgegenwirken. „Aber es gibt keine Pauschalrezepte, es gibt nicht die eine Übung – wer wie viel Sport machen soll und welche Art der Bewegung während oder nach einer Krebstherapie sinnvoll ist, sollte man mit einem Arzt besprechen, da Rehasport ärztlich verordnet und auch von der Krankenkasse gezahlt wird.“
Wichtig ist nach René Taurers Meinung jedoch auch der Faktor Spaß. „Man sollte sich für Übungen entscheiden, die krankheitsbedingte Einschränkungen der Beweglichkeit verhindern und auf die man Lust hat.“ Wer die Bewegungstherapie bevorzugt, kann u.a. Ausdauer und Kraft verbessern. Und Tai Chi hat u.a. positive Auswirkungen auf die Beweglichkeit sowie das psychische Wohlbefinden. „Aber egal, welche Art von Sport man wählt – wichtig ist, dass man sich überhaupt dazu durchringt, aktiv zu werden. Und dafür ist es vielleicht von Vorteil, wenn man sich einer Gruppe anschließt. Das fördert das Miteinander und man kann sich austauschen.“ Tina Heinz