In bester Gesellschaft

Mit mal schwachen, mal starken Böen fegt der Wind über das Land. Weder die Mütze auf dem Kopf noch der Schal um den Hals oder die restliche Bekleidung können die kalte Brise scheinbar davon abhalten, bis an die Haut zu dringen und diese mit Gänsehaut zu überziehen. Der Himmel erstreckt sich in einem einheitlichen, konturlosen Grau ins Endlose. Schon zeitig wird es dunkel, ohne dass dieser Wintertag überhaupt an Helligkeit gewonnen hätte. Die Felder jenseits von Magdeburg liegen trostlos Wochen nach der Ernte da. Kein Grün in Sicht, kein Sonnenstrahl, nicht mal eine Schneeflocke, die das bräunliche Einerlei der Landschaft hätte aufwerten können. Der einzige Hoffnungsschimmer in der kalten, einsetzenden Dunkelheit: das Barbycafé in Loburg.

Hinter den Fensterscheiben des ehemaligen Rittergutes schimmern einladend die Lichter. Drinnen erfüllt der Duft von frischem Kaffee, süßem Gebäck und Glühwein den Raum. Auch ein Hauch von Zimt erfüllt die Luft. Im Kamin knistert es – schon dieses Geräusch reicht aus, um in uns ein Gefühl von Wärme zur erzeugen. Nur langsam taut die Nasenspitze auf. Der Rest des Gesichtes fühlt sich nach dem Spaziergang durch die vorweihnachtliche Kälte noch recht taub an. Und auch die Hände brauchen eine Weile, bis sie sich an den Temperaturunterschied gewöhnt haben. Langsam streift der Blick umher. Gut gelaunt sitzen die Menschen im Barbycafé an den Tischen beisammen, tauschen Geschichten aus und lachen.
Ein Plätzchen am Fenster ist noch frei. Aus dieser Perspektive lässt sich der Winter viel besser ertragen. Weder die Dunkelheit noch die Kälte können einem hier etwas anhaben. Glühwein. Glühwein wäre jetzt vermutlich das richtige, um die durchgefrorenen Gliedmaßen wieder aufzuwärmen. Vielleicht tut aber auch ein starker Kaffee gut. Oder doch eine Heiße Schokolade? Es fällt schwer, sich zu entscheiden, wenn das Angebot vielfältig ist und alles köstlich schmeckt. Kakao mit Amaretto gibt es auch. Und dann ist da eben das umfangreiche Sortiment an Karls-Glühweinen: Bratapfel, Beeren, Schlehe und natürlich Erdbeere. Eine Entscheidung scheint fast unmöglich. Nicht darüber nachdenken – einfach bestellen. Auf den Bauch hören, wie es immer heißt, der weiß schließlich, wovon er spricht. Und Kuchen? Ach, Kuchen! Auch hierbei eine Entscheidung zu fällen, gleicht einer Herkulesaufgabe. Die Idee, auf das spätere Abendessen zu verzichten, bringt uns einer Lösung allerdings näher. Standard-Repertoire – wie etwa Walnuss-Tarte – oder weihnachtliche Kuchen – wie etwa Stollen mit Cranberrys und Rosinen? Beides! Ganz einfach …

Retrospektiv betrachtet, hat das Verzehren der Getränke und des Gebäcks scheinbar nicht annähernd so lange gedauert wie der vorangegangene Entscheidungsprozess. Es ist also Zeit aufzubrechen. Doch der Gedanke an die Kälte draußen lässt uns noch drinnen verweilen. Die perfekte Gelegenheit noch ein wenig zu stöbern. Vielleicht Glühwein für zu Hause mitnehmen? Oder Glühweingewürz? Oder das ein oder andere Weihnachtsgeschenk aus Karls handgemachten Manufaktur-Produkten aussuchen? Die Auswahl ist groß. Und da wir uns nicht sofort entscheiden können, beschließen wir, am ersten Adventswochenende wiederzukommen. Dann findet im Barbycafé der Adventsmarkt der Handarbeitsgruppe statt. Und eine Woche später, am 9. Dezember, laden die Loburger zum Weihnachtsmarkt ein – zum Aufwärmen empfiehlt sich auch dann das Barbycafé. Tina Heinz

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