Die ganze Welt aus Sand gebaut

Internationales Skulpturenfestival bietet größte Schau auf 5.600 Quadratmetern

Eine überdimensionale Buddha-Figur aus Sand vor einer detailreich gestalteten Felswand.

Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt und jeder Bau mit dem ersten Sandkorn. Wie daraus eine ganze Welt entstehen kann, zeigt derzeit eine Ausstellung in Binz auf der Insel Rügen. 50 Künstler aus mehreren Ländern haben beim Internationalen Sandskulpturen Festival Sehenswürdigkeiten aller Kontinente gestaltet – und darüber hinaus. Bis ins Weltall führt der künstlerische Ausflug, aber auch in die Menschheitsgeschichte zurück. Steinzeitmenschen sind beim Anfertigen von Wandzeichnungen zu sehen. Berühmte Skulpturen und Bilder wie von Pablo Picasso, Sandro Botticelli oder Salvador Dalí wurden im Sand „nachgezeichnet“. Die Weltreise führt von Binz nach Pisa, vorbei am Kolosseum in Rom, dem Big Ben von London bis zu den Pyramiden von Ägypten. Ein Ausflug zu den Osterinseln ist in wenigen Schritten möglich ebenso wie der Abstecher zum Karneval in Rio.

Ein Bereich widmet sich speziell Motiven, die bei Kindern beliebt sich, beispielsweise Figuren aus dem Film „Findet Nemo“, aus Sand gebaut.

Die Inkas finden sich ebenso ein wie Eskimos, es geht nach Las Vegas, New Orleans und zur Route 66. Dabei mit großer Liebe zum Detail gearbeitet. Eine überdimensionale Buddha-Figur beispielsweise liegt vor einer Felslandschaft, bei der filigran eingerarbeitete Einzelheiten zu erkennen sind, von feingliedrigen Bäumen bis zu betenden Mönchen. Menschen, Landschaften, Sehenswürdigkeiten. Die Skulpturen bestehen nur aus Sand und Wasser – eine Technik, die bereits im Alten Ägypten um 4.000 vor Christus bekannt war. Verarbeitet wurde in Binz jedoch kein Ostsee-Sand, er hat eine zu runde Form. Es wird Spezialsand verwandt, der sich besser „stapeln“ lässt, weil deren Körner der Form von Würfeln ähneln. Das lässt sich jedoch nicht mit dem bloßen Auge erkennen.

„Einmal um die ganze Welt“ ist mit einer Fläche von 5.600 Quadratmetern die größte überdachte Skulpturenschau weltweit. Zu sehen bis 4. November täglich 10 bis 18 Uhr. www.sandfest-ruegen.de

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