Die AOK gibt Tipps für einen rücken-gesunden Schulranzen

Foto: Viktoria Kühne / AOK Sachsen-Anhalt

Unser Nachwuchs lernt schon früh, auf eigenen Beinen zu stehen. Dazu zählt auch, den Schulweg allein zu meistern, ganz ohne Hilfe der Eltern. Allerdings bedeutet das auch: Wo früher meist die Eltern den Sprösslingen die Last abgenommen haben, müssen die Kinder jetzt selbst den Schulranzen tragen - und bei Lehrbüchern, Brotbüchse und Trinkflasche kommt einiges Gewicht zusammen. Ein guter Schulranzen sollte daher nicht nur im Straßenverkehr schnell auffallen und leicht zu handhaben sein. Vor allem soll er den Kinderrücken schonen. Besonders die Erst- und Zweitklässler haben an ihrem Schulranzen oft schwer zu schleppen. Mehrere Kilo tragen die Kinder täglich zur Schule und wieder nach Hause. Dabei sollte das kindliche Skelett nicht mehr als fünfzehn Prozent des Körpergewichtes tragen.

Wenn ein Schüler 25 Kilo schwer ist, darf der Schulranzen samt Inhalt also höchstens 3,7 Kilo wiegen. Nicht selten bringt allerdings so ein Schulranzen fünf und mehr Kilogramm auf die Waage. Viele Schulkinder leiden aufgrund der hohen Belastung bereits unter Rückenschmerzen. Schlecht sitzende oder minderwertig verarbeitete Schulranzen können auf Dauer sogar zu bleibenden Haltungsschäden und krankhaften Veränderungen der Wirbelsäule führen.  Der richtige Sitz und die Passform sind dabei jedoch längst nicht das einzige Kriterium, das beim Ranzenkauf zu beachten ist.

Richtig packen und einstellen

Ein guter Ranzen muss so gestaltet sein, dass er alle ergonomischen Anforderungen erfüllt. Es ist sehr wichtig, den Schulranzen individuell einzustellen und richtig zu packen. Grundsätzlich sollte das Kind nur die Utensilien mitnehmen, die es für den jeweiligen Schultag auch wirklich braucht. Damit der Schulranzen gut sitzt, verteilt man zum einen den Inhalt gleichmäßig: keine „Schlagseite“ nach links oder rechts, schwerere Sachen wie Bücher gehören nach hinten (dicht am Rücken), leichtere Sachen wie Federmäppchen oder Hefte nach vorne.

Zum anderen muss der Sitz an das Kind angepasst sein: Der Ranzen soll dicht am Körper anliegen (Gurte straff anziehen), die Oberkante schließt etwa auf Schulterhöhe ab (gegebenenfalls Länge der Gurte korrigieren), die Unterkante mit dem Beckenkamm. Sind die Riemen etwa zu lang und der Ranzen sitzt zu weit unten, verlagert sich der Schwerpunkt nach hinten. Um dies auszugleichen, muss das Kind den Oberkörper deutlich nach vorn beugen – eine unnötig hohe Belastung der Wirbelsäule.

Cool aussehen soll der Ranzen ohnehin. Für Eltern ist die Auswahl des passenden Schulranzens daher auch schon mal eine Herausforderung. Ein guter Ranzen ist am Hinweis „entspricht DIN 58124“ erkennbar. Er sollte nicht nur praktisch sein, sondern fällt durch Signalfarben und Reflektoren schnell ins Auge. Zudem ist er stabil (kein Umkippen, strapazierfähiges Obermaterial) und sitzt gut.

AOK-Schulranzen-Check in den Schulen

Die Gesundheitskasse möchte helfen, Haltungsschäden zu vermeiden und geht darum auch direkt in die Schulen. In Abstimmung mit der Schulleitung werden hauptsächlich in den  ersten Klassen Schulranzen-Checks von der AOK durchgeführt. Die Aktion will Eltern, Lehrer und Kinder auf die Gefahren eines zu hohen Schulranzen-Gewichtes hinweisen. Auf spielerische Art wird den Schulkindern demonstriert, was einen perfekten Ranzen ausmacht und wie man diesen richtig packt.

Im vergangenen Jahr war die AOK im ganzen Land in 34 Grundschulen präsent und hat beim Schulranzen-Check in 71 Klassen mehr als 1000 Ranzen überprüft. Interessierte Lehrer können sich an Katharina Winkler von der AOK Sachsen-Anhalt wenden. Sie ist unter katharina.winkler@san.aok.de und der Telefonnummer 0391-2878 44088 erreichbar. Das Programm ist für die Schulen kostenfrei. Weitere Informationen, auch zu weiteren Präventionsprogrammen der AOK Sachsen-Anhalt für Kinder, unter san.aok.de/kinder

Zurück