Aus neu mach ganz neu
Maco Möbel am Flugplatz ist eines der Einrichtungshäuser, die sich immer wieder neu erfinden. Doch jetzt kammt es faustdick - der Wandel zur MACO Home Company. Hausleiter Matthias Utermark im Interview.
Aus MACO-Möbel wird die MACO Home Company. Was bedeutet das?
Matthias Utermark: Dahinter steckt ein Entwicklungsprozess über 28 Jahre, der nun seine Reifeprüfung erfährt. Das was wir für MACO Möbel an Kompetenz abrufen, wird jetzt eine neue Qualität bekommen. Mit dem Umbau unseres Hauses erstrahlen wir nicht nur in einem neuen Design, wir sind ab sofort auch jüngstes Mitglied der Home-Company-Familie des Europa-Möbel-Verbunds, der bundesweit bereits 16 Möbelhäuser angehören.
Warum der Umbau?
Matthias Utermark: Mit der Rundum-Erneuerung unserer Ausstellungsfläche haben wir ein zeitgemäßes Konzept der Präsentation umgesetzt. Im neuen Design möchten wir mit unseren Wohn-Ideen inspirieren und faszinieren, frische Impulse zum Thema Einrichten setzen, mit Gewohntem brechen und ein frisches, stilvolles Erscheinungsbild realisieren. Schließlich hat jeder das Recht auf ein schönes Zuhause. Genau deshalb bieten wir moderne und anspruchsvolle Möbel und Küchen für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel.
Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung, vor der die Möbelbranche insgesamt steht?
Matthias Utermark: Wir müssen uns die Frage stellen, wie „tickt“ denn eigentlich der Möbelkäufer im digitalen Zeitalter und was ist ihm wichtig? Ein spannendes und hochemotionales Thema wie ich finde. Ich denke, dass die Punkte Service, Sicherheit beim Kauf sowie Beratung und Dienstleistungen vor Ort immer mehr an Relevanz gewinnen werden. Natürlich stellt uns der online-Handel zunehmend vor neue Herausforderungen. Schließlich hat der Händler im Internet 24 Stunden, 7 Tage die Woche geöffnet. Ein Alleinstellungsmerkmal, das der Händler vor Ort durch restriktive Ladenschlussgesetze nicht bieten kann. Deshalb bin ich der Meinung, dass in diesem Punkt die Politik gefordert ist, überzogene Einschränkungen für den Handel zurückzudrehen. Die Reglementierungen beispielsweise bei dem Verbot von verkaufsoffenen Sonntagen stammen teils aus Zeiten, in denen die Kunden – anders als heute – keine Alternative zum Besuch in der City hatten. In Sachsen-Anhalt sehe ich deshalb dringend die Landesregierung in der Pflicht, das Gesetz so zu modifizieren, dass der Einzelhandel, im Sinne einer Gleichstellung zum online-Handel, unterstützt wird.
Haben Sie dafür Lösungen?
Matthias Utermark: Ich habe Ansätze.
Die Devise muss lauten: Den Einzelhandel stärken. Schließlich haben wir als Händler vor Ort zig Vorteile. Die meisten Menschen ziehen es nämlich vor, die Ware vor dem Kauf, wie bei uns Möbel und Polstergarnituren, erst einmal anzufassen und auszuprobieren. Im Möbelhaus haben wir zudem die Möglichkeit unsere Produkte emotional in Szene zu setzen.
Wir bei der MACO Home Company wollen unseren Kunden mit kompletten Wohnbeispielen Ideen liefern. Vor Ort bekommt der Kunde eine perfekte und zuverlässige Abwicklung seines Auftrages zugesichert. Von der Bestellung, über die Terminfestlegung bis hin zur Auslieferung und darüber hinaus. Der Berater in der Ausstellung ist Ansprechpartner, der im engen Kontakt mit dem Kunden steht. Bei uns ist der erfahrene und kompetente Mitarbeiter die Marke.
Wie wird sich ihrer Meinung nach der Einzelhandel entwickeln?
Matthias Utermark: Von Branche zu Branche sehr unterschiedlich. Es wird künftig eine Mono-Kultur der großen Ketten geben. Das kleine, individuelle Geschäft wird diese Auseinandersetzung nicht aushalten. Davon bin ich überzeugt. Es sei denn, es hat ein besonderes Alleinstellungsmerkmal. Einkaufs-Malls bieten ebenfalls eine Mono-Kultur und das wird leider langweilig. Die Lebensmittelmärkte gehen bereits sehr stark auf die Bedürfnisse der Kunden ein. Sie haben ein kluges System. Um die mache ich mir keine Sorgen.
In der Möbelbranche steht die Funktion des Ausprobierens und Erlebens im Vordergrund. Hier muss man schauen, dass man vor Ort durch einen emotionalen Ladenbau und eine exzellente Präsentation punktet. Auch ein Einrichtunsgberater muss heute mehr können und neben seinem Fachwissen soziale Kompetenz vorzeigen. Darin sehe ich eine Chance, im kleinen Einzelhandel zu bestehen. Wichtig ist auch eine emotionale Kundenbindung.
Die großen Einrichtungshäuser werden am Markt bleiben, sich aber in der Fläche reduzieren. Selbst Ikea geht zurück von der Fläche. Der Einzelhandel wird sich verändern. Er muss und wird sich stark auf die Bedürfnisse der Kunden ausrichten. Die regionale, bedarfsgerechte Produktpräsentation steht dabei im Mittelpunkt.
Inwiefern wirkt sich der Megatrend „ich shoppe alles im Internet" auf ihr Möbelhaus aus?
Matthias Utermark: Grundsätzlich informieren sich 70 Prozent der Kunden im Internet, bevor sie einkaufen gehen. Man kann als Händler Angst vor dem digitalen Markttreiben haben, kann die Onlinerecherche aber auch als glücklichen Umstand ansehen. Denn derjenige, der zu uns kommt, weiß was er will und findet hier bei uns einen Fachberater, der zuhört, ihm das Produkt live und in Farbe erläutert und es ihn erleben lassen kann. Probier' unsere Wohn- und Küchenwelten aus, lautet unser Credo, das dem Kunden bei seiner Kaufentscheidung Klarheit gibt und Sicherheiten schafft.
Ab dem 31. August feiern Sie ihre großen „Jubel-Trubel-Freueröffnungswochen". Auf was dürfen wir uns freuen?
Matthias Utermark: Wir haben mit den besten Innenarchitekten ansprechende Wohnwelten geschaffen, die inspirieren sollen. Unsere Gäste sollen sich wohlfühlen. Die Kunde-Gast-Philosophie soll bei uns gelebt werden, nicht nur über die Selbstverständlichkeit, einen Kaffee oder Sekt angeboten zu bekommen, sondern bei uns ist es im Grundgesetz der Home-Company-Familie fest verankert, dass jeder Wunsch Gehör findet. Zudem garantieren wir unseren Kunden 360 Tage ab Kauf die beste Leis-tung zum besten Preis und räumen ein spezielles Umtauschrecht für Polstermöbel ein. Außerdem können unsere Kunden vor dem Kauf bis zu drei Tage lang alles aus unserer Ausstellung, was in Ihren privaten Pkw passt, daheim testen. Wenn das kein Grund zum Jubeln ist.
Was sind die Stärken von der MACO Home Company und was unterscheidet Sie von der Konkurrenz?
Matthias Utermark: Wohnen ist individuell und sehr emotional. So wie wir. Wir bieten moderne und hochwertige Möbel sowie Küchen für jeden Geschmack und jedes Budget an. Wir wollen Inspiration schenken. Wir bieten ein umfangreiches Möbelsortiment, sowie erstklassigen und persönlichen Service. Und das zu vernünftigen Preisen. Das versprechen wir! Von künstlich hochgetriebenen und inszenierten Preisschlachten und Rabatten wollen wir uns distanzieren.
Auf welche Highlights können sich die Kunden in diesem und im nächsten Jahr freuen?
Matthias Utermark: Auf jede Menge Events für die ganze Familie, unterhaltsame Koch- und Backshows sowie Trend- und Fachmessen. Wir wollen Erlebnisse schaffen.
Wo sehen Sie die MACO Home Company in fünf Jahren?
Matthias Utermark: Erfolgreich, am Markt gut etabliert und positioniert. Und wenn wir alles richtig gemacht haben, in der Wertschätzung der Kunden sehr gut angesehen.
Matthias Utermark Privat
Seit wann sind Sie bei MACO?
Hier von der ersten Stunde an. Also seit dem 1. Juli 1990.
Wie wohnen Sie? Modern oder eher klassisch?
In Magdeburg wohne ich unter der Woche in einer kleinen Wohnung, zirka 500 Meter Luftlinie vom Möbelhaus entfernt. In meiner Heimatstadt Schwerin leben meine Frau und ich in einem Mix aus klassisch und modern in einem Haus am Wasser. Wir beide lieben Holzmöbel. In unserem Wohnzimmer steht beispielsweise eine moderne Couch zum Lümmeln und ein massiver Tisch aus Holz.
Ein guter Freund von Ihnen ist zum ersten Mal in Magdeburg. Was zeigen Sie ihm als erstes?
Den Domplatz. Hier finde ich die Verbindung zwischen Historischem und Modernem mehr als gelungen. Der 800 Jahre alte Dom, das farbenfrohe Hundertwasserhaus und der puristische Bau der Nord LB - architektonisch ist das eine hervorragende Mischung. Für mich das beste Bild, das man von Magdeburg zeigen kann. Ich habe schon immer eine Bewunderung für die Stadt, und wie sie sich entwickelt hat, gehabt. Schließlich ist meine Mutter hier geboren und mein Vater hat hier studiert.
In welcher Gaststätte trifft man Sie am häufigsten?
Im Bralo am Dom oder im Paparazzi am Flugplatz.
Was darf in Ihrem Kühlschrank niemals fehlen?
(lacht) Eine ungarische Salami und ein kühles Bier.
Womit kann man Sie auf die Palme bringen?
Mit Unzuverlässigkeit, Ignoranz und Neid.
Welches Lied mögen Sie besonders gern?
„Streets of Philadelphia“ von Bruce Springsteen.
Haben Sie Vorbilder?
Nicht direkt. Aber meine Großmutter Agnes habe ich immer bewundert. Sie hatte Stil. Eine engagierte Frau mit einem unwahrscheinlichen Durchsetzungsvermögen. Ihre Mentalität zu organisieren war einzigartig.
Worauf können Sie nur schlecht verzichten?
Auf meine Frau Henrike.
Wie sieht ein perfekter Tag für Sie aus?
Eine Bootstour bei bestem Wetter auf dem Schweriner See mit meiner Frau und Freunden.