Auf dem Weg zu dreidimensionalem Hören

Dr. Marja Loderstedt und Efstathios Papatsoutsos bei einer Nachuntersuchung mit einem kleinen Patienten. Foto: Elke Lindner/Uniklinik

Die Universitätsklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie Magdeburg veranstaltet am Freitag, 14. September 2018, von 14 bis 16 Uhr im Hörsaal, Haus 10 (Kinderklinik) auf dem Medizin-Campus an der Leipziger Str. 44 einen öffentlichen Informationstag rund um das Thema „Cochlea-Implantat bei einseitiger Taubheit“. Neben einem Vortragsprogramm können Interessierte vor Ort Kontakt zu Therapeuten und Ärzten, verschiedenen Firmen und zu Betroffenen aufnehmen. Gern werden die Klinikmitarbeiter auch in persönlichen Gesprächen die Fragen der Besucher beantworten. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen kostenlosen orientierenden Hörtest durchführen zu lassen. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Nähere Auskünfte unter Tel. 0391-6713848; E-Mail: ci-sprechstunde@med.ovgu.de. Viele Menschen sind von einer einseitigen Schwerhörigkeit betroffen. Oft tritt nach einem Hörsturz eine ausgeprägte dauerhafte einseitige Verschlechterung des Hörvermögens auf, sodass das Hörgerät nicht mehr  ausreicht, um ein ausreichendes Sprachverständnis  zu erreichen. Die Betroffenen müssen sich dann plötzlich auf eine einseitige Wahrnehmung der akustischen Welt anpassen. Diese kann mit Schwierigkeiten bei der Ortung der Geräuschquelle sowie  bei dem Auseinanderhalten von Hintergrundlärm  und Sprache verbunden sein. Die Folge ist ein zunehmender Hörstress, Rückzug von sozialen Kontakten, zunehmende Isolation der eigenen Person und somit eine Einschränkung der Lebensqualität. Eine einseitige Taubheit kann auch angeboren sein. Obwohl das einseitige Hören für das Erlernen der  Sprache ausreichend ist, zeigen aktuelle Studien relevante Defizite der Entwicklung des Gehirns, der Sprache sowie der sozialen und emotionalen Entwicklung der Kinder mit einseitiger Taubheit. Hier steht mit einer Innenohrprothese ­– dem Cochlea Implantat (CI) – eine Technik zur Verfügung, um diesen Ausfall vollständig zu kompensieren. Denn nach Umwandlung der akustischen Signale (Sprache) in elektrische Signale kann der Hörnerv über die Innenohrprothese stimuliert werden und so wieder ein Höreindruck erreicht werden. Somit kann dem Patienten die Möglichkeit des beidseitigen Hörens und dadurch das Richtungshören und das ausreichende Sprachverstehen im Störschall wieder gegeben werden.

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