AOK wird zum Herzhelfer

Gesundheitskasse beteiligt sich an Initiative

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Die AOK Sachsen-Anhalt beteiligt sich an der Initiative Herzgesundheit des Landes Sachsen-Anhalt. Unter dem Motto „Dein Herz und du: Herzgesund durch den Alltag“ können Interessierte an mehreren Terminen mit einem Fitness-Fahrrad ihr Herz trainieren, eine Herzstressmessung durchführen oder sich von einem Kardiologen beraten lassen.

Experten zufolge sind vier von fünf Herzinfarkten vermeidbar. Gesunde Ernährung, Verzicht auf das Rauchen, ausreichend Bewegung und eine ausgeglichene Lebenseinstellung helfen schon, das Erkrankungsrisiko dramatisch zu reduzieren. Die Gesundheitskasse will mit ihrer Aktion aufklären und für diese Lebensstiländerung motivieren – sie wird damit zum „Herzhelfer“.

Etwas für ihr Herz tun können Interessierte am 6. Juni in der Zeit von 10 bis 17 Uhr und am 8. Juni von 11 bis 13:30 Uhr im AOK-Kundencenter Magdeburg. Vor Ort gibt es ein umfangreiches Angebot. Alle Fragen zum Thema Herzgesundheit beantwortet zum Beispiel Kardiologe und Herzexperte Dr. Stefan Waller, der im Internet auch als Dr. Heart bekannt ist. Daneben gibt es auch Expertentipps zu einer gesunden Ernährung. Bei der Aktion „Radel dein Herz groß & stark“ können Teilnehmer auf einem Fitness-Fahrrad einen Herzballon „aufradeln“ und somit ihr Herz stärken. Gleichzeitig radeln sie auch für eine gute Sache: Je mehr Kilometer an den vier Aktionsterminen zusammenkommen, desto höher die Summe, welche die AOK Sachsen-Anhalt an die Deutsche Herzstiftung spendet.

Sachsen-Anhalt startet als erstes Bundesland mit der 1. Herzwoche vom 4. bis 10. Juni gemeinsam mit der Deutschen Herzstiftung eine mehrjährige Aufklärungskampagne. Sie informiert die Bevölkerung über die Gefahren durch Herzinfarkt, über Prävention der Risikokrankheiten und richtiges Notfallverhalten bei Herzinfarkt und plötzlichem Herzstillstand. Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, die Deutsche Herzstiftung und viele Akteure und Institutionen aus dem Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt arbeiten dazu eng zusammen.

Weitere Informationen zur Aktion der AOK Sachsen-Anhalt, eine Übersicht über die Termine und Tipps für ein gesundes Herz gibt es im Internet unter: www.dein-herz-und-du.de

„Vier von fünf Herzinfarkten sind vermeidbar“

Herzinfarkt ist kein unentrinnbares Schicksal. Wer sein Herz ausreichend trainiert, hat gute Chancen, bis ins Alter beschwerdefrei zu bleiben.

Das Herz versorgt den ganzen Körper nicht nur mit Blut, sondern auch mit Nährstoffen und Sauerstoff. Aber auch das Herz selbst muss über die Herzkranzgefäße ausreichend versorgt werden, um richtig arbeiten zu können. Gut, dass das Herz ein Muskel ist, denn das heißt, man kann es trainieren und so stärken. Regelmäßige Bewegung im Alltag und ein gezieltes Trainingsprogramm steigern die Leistungsfähigkeit des Herzens und verbessern den Gesundheitszustand.

Dr. Stefan Waller ist Herzexperte. Nach seiner Doktorarbeit an der Charité Berlin wurde er Facharzt für Innere Medizin, Kardiologe, später Oberarzt. Heute arbeitet er in einer großen Herzpraxis in Berlin. Im Rahmen der Herzwoche beantwort er im AOK-Kundencenter in Magdeburg alle Fragen rund um das Herz. Warum Bewegung das A und O der Herzgesundheit ist und wie man auch im Alltag zu mehr Bewegung findet, erklärt er im Interview.

Warum ist es auch für jüngere, noch nicht erkrankte Menschen wichtig, auf ihre Herzgesundheit zu achten?
Auch wenn uns Herzinfarkt, Schlaganfall und Co. oftmals scheinbar plötzlich und aus heiterem Himmel in meist etwas fortgeschrittenem Alter erwischen, so sind sie in der Regel doch Folge einer jahrzehntelangen Entwicklung. Die Arteriosklerose, im Volksmund als „Arterienverkalkung“ bekannt, also die zunehmende entzündliche Verhärtung, Verkalkung und Verengung unserer Arterien, beginnt bereits in jungen Jahren. Sie kann aber durch unseren Lebensstil entscheidend beeinflusst, sprich aufgehalten werden. Daher kann man nicht früh genug mit einem klugen und gesunden Lebensstil loslegen.

Warum gibt es die Herzwoche? Achten die Menschen nicht genug auf ihr Herz?
Auch wenn das öffentliche Bewusstsein gegenüber Herz-Kreislauf-Erkrankungen langsam besser wird, so gibt es dennoch ein großes Informationsdefizit über die Bedeutung dieser Erkrankungen. Sie sind fast für die Hälfte aller Todesfälle bei uns verantwortlich. Die Menschen fürchten sich viel mehr vor Krebs als vor einer Herzschwäche, ob-wohl diese unzureichend oder unbehandelt eine mindestens ebenso schlechte Prognose hat. Außerdem gelangen wir aktuell, was die Prognoseverbesserung vieler Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch unsere „reparativ“ ausgelegte High-Tech-Medizin angeht, an unsere Grenzen. Weitere Fortschritte sind jetzt vor allem durch Verbesserungen der Prävention, sprich unserem Lebensstil, zu erzielen. Da sind wir als Gesellschaft insgesamt gefragt, zum Beispiel auch durch Einführung einiger kluger Regelungen, wie einer Zuckersteuer. Aber natürlich liegt es auch an jedem einzelnen von uns, seinen eigenen Lebensstil zu verbessern. Und deshalb brauchen wir Aktionen wie die Herzwoche, um die wichtigsten Grundlagen gesunder und kluger Lebensführung in die Köpfe der Menschen zu transportieren. Das Ost-West-Gefälle in Bezug auf die Herzinfarktraten zeigt, dass wir hier insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern durch gute Aufklärungsarbeit noch viel erreichen können.

Was hält unser Herz gesund? Wie kann ich meinem Herz helfen?
Im Gegensatz zu vielen anderen scheinbar schicksalhaften Erkrankungen können die allermeisten Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindert werden und zwar durch uns selber! Wir gehen davon aus, dass zum Beispiel vier von fünf Herzinfarkten durch das konsequente Beachten einiger simpler Lebensstilmaßnahmen zu verhindern wären. In den meisten Fällen ist also ein Herzinfarkt oder Schlaganfall kein unvermeidliches Schicksal. Um unsere Lebensqualität zu verbessern und unser Erkrankungsrisiko dramatisch zu reduzieren, können wir folgende Hebel nutzen: Eine kluge Ernährung, Verzicht auf das Rauchen, ausreichend Sport und Bewegung und die damit verbundene Vermeidung von Fettsucht und eine ausgeglichene, positive Lebenseinstellung unter Vermeidung von Dauerstress. Und ja, auch das abendliche Gläschen Rotwein kann eingebettet in dieses Gesamtkonzept seinen Beitrag zu einem langen und gesunden Leben leisten, wenn man sich an den Satz mit der Dosis und dem Gift hält.

Wie viel Bewegung tut unserem Herz denngut? Haben Sie hierfür eine Empfehlung?
Die allgemeine Empfehlung hierzu lautet ja fünfmal eine halbe Stunde Sport oder Bewegung in moderater Intensität pro Woche. Das scheint aber für viele Menschen bereits eine riesige Hürde darzustellen. Entscheidend ist daher, klein anzufangen und überhaupt wieder in die regelmäßige Bewegung herein zu finden, den Körper täglich zu benutzen und wieder wirklich zu spüren. Viel wichtiger als Dauer und Intensität der körperlichen „Ertüchtigung“ ist übrigens die Regelmäßigkeit. Daher ist es entscheidend, Sport und Bewegung zur Gewohnheit werden zu lassen und insgesamt einen aktiven Lebensstil zu betreiben. Kaufen Sie sich ein Ergometer und radeln Sie jeden Tag vor dem Fernseher zu den Nachrichten, überlegen Sie, welche täglichen Wege Sie anstatt mit Auto oder Bahn mit dem Fahrrad oder zu Fuß erledigen können und Rolltreppen und Fahrstühle sind ab jetzt sowieso Tabu.

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