Ambulante Pflege: Vertrauen ist das Wichtigste

Michaela Deichsel (re.) betreut mit ihrem Team bei Vitanas Ambulant seit Anfang Dezember des vergangenen Jahres pflegebedürftige Personen in ganz Magdeburg. Foto Peter Gercke

Nicht jeder Mensch kann mit steigendem Alter den Alltag ohne Unterstützung meis-tern, weil das Erledigen gewisser Aufgaben nicht mehr so leicht fällt wie früher. Manchmal reicht die Hilfe von Nachbarn, den erwachsenen Kindern oder anderen Verwandten aus. Häufig sind jedoch professionelle Betreuung, bestimmte Pflegemaßnahmen und unterstützende Dienstleistungen von Nöten. Wer die eigenen vier Wände nicht verlassen möchte, ist gut beraten, die Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes anzunehmen, der im Fall von körperlichen oder geistigen Einschränkungen, chronischen oder altersbedingten Krankheiten den Betroffenen und seinen Angehörigen zur Seite steht.

Seit Dezember des vergangenen Jahres gibt es in Magdeburg den Pflegedienst Vitanas Ambulant, der mit derzeit fünf Fachkräften Pflegebedürftige dabei unterstützt, den Alltag besser zu bewältigen. Michaela Deichsel hat die Leitung übernommen. Sie kennt das Unternehmen, das in Magdeburg zwei stationäre Einrichtungen unterhält – Vitanas Senioren Centrum Elbblick und Vitanas Demenz Centrum Am Schleinufer –, da sie bereits vor zehn Jahren für Vitanas tätig war. „Ich kenne beide Varianten der Pflege: zu Hause und im Heim. Unter gewissen Umständen ist es nicht möglich, einen Menschen in seinen eigenen vier Wänden zu pflegen und die Unterbringung in einer stationären Einrichtung ist dann unumgänglich. Aber solange das geht, ist es natürlich schöner, wenn ein Mensch – zumal in höherem Alter – nicht aus seiner gewohnten Umgebung gerissen wird und sein Zuhause verlassen muss“, meint die Pflegedienstleiterin. „Zudem ist man als Mitarbeiter eines ambulanten Pflegedienstes flexibler und kann die Abläufe individuell gestalten – was aber auch Herausforderungen mit sich bringen kann.“ Eine Konkurrenz zu den beiden Vitanas-Einrichtungen in der Altstadt ergebe sich jedoch nicht. Viel mehr sieht Michaela Deichsel Vorteile in den Kooperationsmöglichkeiten mit dem Senioren Centrum und dem Demenz Centrum. „Wenn beispielsweise jemand zur Kurzzeitpflege im Elbblick untergebracht wurde und anschließend Unterstützung braucht, helfen wir gern aus. Oder falls jemand auf einen Platz in einem Pflegeheim angewiesen ist, stehen wir beratend zur Seite.“

Michaela Deichsels Hauptaufgabe besteht derzeit darin, den ambulanten Pflegedienst weiter auszubauen. Etwa 70 bis 90 Pflegekunden sollen in Zukunft zu Hause betreut werden. Die Pflegedienstleiterin hat sich zudem vorgenommen, alle Kunden persönlich kennenzulernen. „Vertrauen aufzubauen, ist doch das Wichtigste an diesem Beruf. Und das geht nur, wenn man sich selbst vor Ort vorstellt und nicht einfach nur eine Pflegeschwester hinschickt.“ Ebenfalls wichtig sei eine lockere, angenehme Atmosphäre bei der Arbeit. „Dabei spielt vor allem eine vernünftige Kommunikation eine große Rolle. Wenn sich die Mitarbeiter nicht wohlfühlen, überträgt sich die negative Stimmung auch auf die Klienten und dann leidet darunter die medizinische, pflegerische und hauswirtschaftliche Versorgung, die wir gewährleisten wollen.“ (th)

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