Alles, was möglich ist
Wenn es im Haus Olvenstedt der Wohnen und Pflegen Magdeburg gGmbH etwas zu reparieren gibt, sind sie sofort zur Stelle. Rasen mähen, Bäume beschneiden, Glühlampen wechseln, Malerarbeiten erledigen … alles kein Problem. Lutz Lehmann und Michael Stolzke sorgen in der Pflegeeinrichtung seit knapp anderthalb Jahren gemeinsam dafür, dass im und rund um das Gebäude alles in Schuss gehalten wird. „Wir können uns hier sehr glücklich schätzen, dass sie uns als Hausmeister täglich zur Verfügung stehen“, lobt Einrichtungsleiterin Nancy Zimzik die beiden Herren. „Sie geben sich viel Mühe und man spürt, dass sie ihre Arbeit gern machen, weil es mehr als nur Dienst nach Vorschrift ist. Sie engagieren sich auch bei Feierlichkeiten wie beispielsweise unserem Sommerfest oder sie fahren nach dem Dienstschluss noch in den Baumarkt, um Besorgungen zu erledigen.“ Es sei auch selbstverständlich, dass sich Lutz Lehmann und Michael Stolzke mit eigenen Ideen einbringen und Vorschläge unterbreiten. „Die beiden Herren sind recht kreativ, wenn es um die Umsetzung bestimmter Aufgaben geht“, sagt Nancy Zimzik. „Am meisten schätze ich jedoch, dass man ihnen nicht sagen muss, welche Arbeiten als nächstes anstehen – sie sehen das von selbst. Man kann sich eben auf sie verlassen.“
Lutz Lehmann nickt zustimmend. „Das ist doch selbstverständlich. Wir lassen uns nicht drei Mal bitten, bevor wir unsere Aufgaben erledigen.“ Auch daran merkt man, dass die zwei Hausmeister ihrem Job gern nachgehen. „Vorher habe ich 40 Jahre lang auf dem Bau gearbeitet“, sagt Lutz Lehmann und fügt an: „Auch aus gesundheitlichen Gründen – man wird schließlich nicht jünger – wollte ich etwas anderes machen. Und als ich gesehen habe, dass im Haus Olvenstedt ein Hausmeister gesucht wird, habe ich mich sofort beworben. Im Februar 2018 durfte ich dann loslegen.“ Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Michael Stolzke bereits in der Pflegeeinrichtung. „Zunächst auf 450-Euro-Basis, danach wurde aufgestockt“, erklärt der 55-Jährige. Skeptisch sei er anfangs gewesen. „Man weiß ja nie, mit wem man es zu tun bekommt“, sagt er schmunzelnd. „In einem kleinen Team von zwei Personen ist es doch sehr wichtig, dass man sich gut versteht und auf Augenhöhe zusammenarbeitet. Wer möchte schon einen Kollegen, der nur herumkommandiert und selbst nichts tut?“
Diese Befürchtungen haben sich zum Glück nicht bewahrheitet. „Nichts zu tun, kann man sich bei 144 Betten auch gar nicht leisten“, entgegnet der 61-jährige Lutz Lehmann. „Außerdem ist die Arbeit sehr abwechslungsreich, sodass es nie langweilig wird.“ Je nachdem, wie es das Wetter zulässt, versuchen sich die beiden Herren ihre Arbeit einzuteilen. „Bei schönem Wetter erledigen wir natürlich gern die Arbeiten, die im Außenbereich anfallen – den Rasen mähen, die Hochbeete pflegen, Bäume beschneiden und in den nächsten Tagen wollen wir ein Sonnensegel am Rondell installieren“, erklärt Lutz Lehmann. „Aber nicht immer haben wir bei schönem Wetter die Gelegenheit, draußen zu arbeiten“, fährt Michael Stolzke fort, „weil es auch drinnen genug Aufgaben zu erledigen gibt.“ Malerarbeiten fallen an, in den Zimmern wird monatlich die Elektronik überprüft und auch Möbelstücke müssen repariert werden. „Alles, was möglich ist, erledigen wir“, sagt Lutz Lehmann lachend. „Alle Kleinreparaturen, die im Haus anfallen. Für größere Probleme organisieren wir Firmen, die diese Aufgaben dann übernehmen.“
Es kommt ebenfalls vor, dass sich die Bewohner an die Hausmeister wenden – beispielsweise mit der Bitte, ein Bild aufzuhängen. „Auch das machen wir gern“, sind sich die beiden einig. „Man muss uns nur nett fragen“, sagt Lutz Lehmann augenzwinkernd. „Eine vernünftige Kommunikation ist schließlich das Wichtigste. Man muss über alles sprechen, Fragen stellen, Meinungen austauschen, bestimmte Dinge miteinander abstimmen – egal, ob das die Einrichtungsleitung, die Pflegemitarbeiter, das Küchenpersonal oder eben die Bewohner betrifft. Wenn man verständnisvoll miteinander umgeht und ordentlich miteinander kommuniziert, dann funktioniert doch alles.“ Tina Heinz