Vom Krankenbett zur „Tour de Frank“
Hengstmanns Familienoberhaupt präsentiert neues Programm
Bei Musikern heißt es „back to the roots“, im Kabarett von Hengstmanns wird es zu „ReTour de Frank“ – die Wiederkehr zu den Wurzeln. Anlass ist das beginnende Jubiläumsjahr: Vor zehn Jahren, im November, eröffnete das Familienkabarett sein Domizil im Breiten Weg.
ReTour. Bei Frank Hengstmann trifft die Rückkehr sogar im doppelten Sinne zu. Zum einen geht er im Programm zurück zum persönlichen Ursprung, besinnt sich auf sein kabarettistisches Ich. Zum anderen ist es eine Wiederkehr aus dem Krankenbett. Musste der Satiriker sich doch einer OP unterziehen und dafür ganze drei Wochen im Krankenhaus verbleiben. Deshalb musste die Premiere des neuen Programms verschoben werden. Neuer Termin ist nun der 27. September.
16 Kilo leichter, aber mit vielen neuen Texten kehrt er auf die Bühne zurück. Ihm geht es gut, versichert er, nur beim Lachen zwicke es noch. Viele Ideen hat er währenddessen trotzdem gesammelt und fleißig fürs Programm geschrieben. Liegend. „Das ist für mich die beste Medizin.“ Schreiben, auftreten, das Publikum unterhalten, das macht ihn fit. Es treibt ihn zurück auf die Bühne und dafür wird fleißig geprobt. Denn zwischen Krankenhaus und Premiere liegt nur eine gute Woche. Unbeirrt hält er es mit der Regierungsspitze: „Wir schaffen das!“ Die Regie haben wieder seine Söhne Sebastian und Tobias übernommen.
Eigentlich sollte es ja eine Art „Best of“-Programm werden, sozusagen aus dem Wurzelbereich, mit dem Besten aus den vergangenen Jahren, erzählt Sebastian Hengstmann. „Doch dann hat er so viele neue Texte geschrieben, dass vom eigentlichen Vorhaben fast nichts mehr übrig geblieben ist.“ Übrig geblieben allerdings ist der Gedanke, zum Ursprünglichen zurückzugehen. Das heißt: Weg von anderen Rollen, Figuren, Charakteren – hin zu Frank, dem Hengstmann, Kabarettist in Reinkultur.
Doch Frank Hengstmann ist nicht ganz allein. Sein Alter Ego Manni Fest gehört zu ihm wie das Wallehaar und der Bart. Auf der Straße, so erzählt der Kabarettist, werde er nie mit seinem offiziellen Namen angesprochen, da ist er immer der „Manni“. Ensprechend darf sein zweites Ich natürlich nicht fehlen.
Da es eine ReTour de Frank ist, was sich irgendwie ja nach Tour de France und Fahrrad anhört, schwingt er sich auch auf eben dieses. Symbolisch. Denn in der Praxis hat er’s nicht ganz so damit, wissen seine Söhne zu berichten. Zur Zeit ist das wahrscheinlich auch besser so. Aber ob sich das künftig ändert? Wegen der Dieselkrise? Manni jedenfalls ist ihm schon einen Schritt voraus, der radelt durch Sachsen-Anhalt und wird im Programm von seinen satirischen Erlebnissen plaudern.
Und natürlich – auch das Thema Wahl wird nicht fehlen, versprechen die Hengstmanns. Wobei die Kabarettisten über den Verbleib von Kanzlerin Merkel erfreut sein dürften. Sie sei „kabarettistisch wertvoll“, sagen die Hengstmanns, „wenn auch politisch irrelevant“. Wir werden sehen. Und hören. Im neuen Programm. (ab)
ReTour de Frank. Premiere am 27. September, 19.30 Uhr, im Kabarett „...nach Hengstmanns“. Karten unter Tel. 4025540 oder im Internet: www.hengstmanns.de