Spaß an „Vaterschaftsklagen“
Lange kann, soll und darf Vater Frank Hengst- mann im Programm „Vaterschaftsklagen“ nicht klagen. Seine Söhne Sebastian und Tobias schicken ihn nach kurzer Begrüßungsrede von der Bühne. Aus Altersgründen natürlich.
Doch sehen sie schon bald,
dass sie selbst einst alt
gleiches Schicksal teilen.
Zum Vater zurück sie eilen.
Auch wenn das Wort „Klagen“ im Titel steht, gibt es kaum Klage am Programm. Vor allem im szeni- schen Dreier-Wechselspiel spielen die drei famili- enverbandelten Kabarettisten ihre Stärken aus. Und das mit einer unheimlichen Spielfreude. Der wortspielerische Trialog erhält dadurch eine erfri- schende Dynamik, mit der man als Zuschauer mit- gerissen wird. Kontrapunkte sind dagegen die Soloauftritte aller drei Protagonisten. Hier muss man schon hinhören, um die Botschaften zu verfolgen. Überraschend komisch sind die Akteure, wenn Spontanität gefragt ist – entweder als Reaktion auf Publikumseinwürfe und bei einem Hänger im Text. So etwas überspielen sie so gut, dass am Ende zusätzliche Pointen entstehen. Selbst dem Regisseur entlockten die Live-Interpretationen auf der Bühne noch ein herzhaftes Lachen. Natürlich geht es im jüngsten Hengstmanns-Programm nicht nur um Vateraspekte und Kindheitsbetrachtungen. Selbst- verständlich sind die Texte mit politischen Spitzen in unterschiedliche Richtungen gespickt. Zum Ende erscheint sogar Donald Trump. Tobias Hengstmann schlüpft in die Präsidentenrolle und zeigt den verpflichteten Jubel-Bürgern „Manni“ (Frank Hengstmann) und „Malte“ (Sebastian Hengstmann), wie er selbst tickt. Den Besucher erwarten zwei Stunden empfehlenswerte, humorvoll-satirische Unterhaltung.
Vaterschaftsklagen
von und mit Frank, Sebastian & Tobias Hengstmann
Regie: Bernd Kurt Götz
Kabarett „...nach Hengstmanns“
Breiter Weg 37, 39104 Magdeburg
Weitere Termine: 15., 16., 21., 26., 28., März; Tickets: 0391/4025540