In aller Welt

Ausstellungen führten ihn bereits durch die ganze Welt – von England bis Italien, Japan bis Monaco, von Österreich bis in die USA. Ab 5. August wird der russisch-französische Künstler Youri Jarkikh erstmals seine Werke in Magdeburg präsentieren. „Eine Sensation“, freut sich Tatyana Nindel, Chefin der Kunstgalerie fabra ars, durch deren Kontakte die Ausstellung möglich wird.

Geboren in der Region Krasnodar, zeigte sich  Youri Jarkikh bereits beim Kunststudium in Leningrad als ein talentierter und origineller Künstler. Als Nichtmitglied der „Union der Künstler“ kämpfte er mit anderen Nonkonformisten für unabhängige Kunst und wurde zum Vorreiter der inoffiziellen Kunst von Leningrad und Moskau. Er gründet eine unabhängige Gesellschaft für experimentelle Ausstellungen. 1974 organisierte Youri mit anderen Künstlern eine Ausstellung unter freiem Himmel in Moskau. Sie wurde von der Regierung, unter Beteiligung von KGB-Beamten und Milizionären sowie mit Einsatz von Wasserwerfern und Planierraupen brutal zerstört, wodurch die Bezeichnung „Bulldozer-Ausstellung“ aufkam. Einige der Teilnehmer wurden geschlagen und verhaftet. Für seine Tätigkeit wurde Youri Jarkikh verfolgt. Schließlich wurde er von der damaligen Regierung vertrieben und emigrierte zunächst nach Deutschland. Seit 1978 ist Frankreich seine Heimat.

In seine Kunst haben russische wie französische Stile Einfluss gefunden. Vor allem aber beschreitet Jarkikh eigene Wege und hat seinen speziellen Kunststil entwickelt. Einen Einblick gewährt die Ausstellung „Alltagskampf“, die nicht nur autobiografische Züge hat, sondern zu allen Lebenssituationen Bezug nimmt – von der Geburt an, wenn der Fötus ums Leben kämpft, bis in die Gegenwart in all ihrer Vielschichtigkeit. Vom Kampf ums Dasein, um Einfluss, Macht und Weltherrschaft, für einen besseren Lebensstandard, gegen Tyrannen, gegen ungerechte Gesetze, gegen die Willkür der Behörden, um die Einhaltung von grundlegenden Menschenrechte und vielem mehr.

Die Vernissage am 5. August beginnt um 15 Uhr in der Galerie fabra ars in der Grünen Zitadelle. Die Ausstellung ist dort bis Ende des Monats jeweils mittwochs bis sonntags, 11 bis 18 Uhr zu sehen. Eintritt frei. www.fabra-ars.de

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