Hamburg, die Liebe und eine lesende Hannelore Hoger

Es eine Zufallsbegegnung zu nennen, wäre zu wenig. Gezielt ist die Magdeburgerin Gabriele Blumenfeld nach Hamburg gereist, um eine der großen Schauspielerinnen Deutschlands zu erleben: Hannelore Hoger. Ja, die einstige Kriminalhauptkommsissarin der gleichnamigen ZDF-Serie „Bella Block“. In ihrer nordischen Heimat gab sie eine Lesung, und Gabriele Blumenfeld war dabei. Die Frauen kamen anschließend ins Gespräch und als Gabriele Blumenfeld meinte, wie schön es wäre, wenn die Hamburgerin nach Magdeburg käme, zeigte sich die Schauspielerin interessiert. Nach weiterem Austausch stand fest: Hannelore Hoger kommt mit einer Lesung in die Landeshauptstadt! „Ihre Zusage machte mich sehr glücklich“, erzählt Gabriele Blumenfeld. Ihre leuchtenden Augen verstärken diese Worte.
Die aus einer Circusfamilie stammende Magdeburgerin ist mit der Kunstszene vertraut. Viele Jahre war Gabriele Blumenfeld am hiesigen Theater tätig, aber auch einige Zeit in der Münchner Filmgesellschaft von Maximilian Schell. Bereits 2014 hatte sie die Kammersängerin Edda Moser nach Magdeburg eingeladen und deren Auftritt organisiert. Nun erfüllt sie sich einen Traum mit der Lesung von Hannelore Hoger. „Sie ist für mich die beste deutsche Schauspielerin“, schwärmt Blumenfeld. „Sie hat das, was man nicht erlernen kann. Eine wunderbare Ausstrahlung, gepaart mit einer unverwechselbaren Stimme. Bodenhaftung und soziales Engagement, eine eigene Meinung macht sie zusätzlich sympathisch.“
Hannelore Hoger ist mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Grimme-Preis. Bei ihren derzeitigen Lesungen stellt sie vor allem ihr Buch „Ohne Liebe trauern die Sterne“ vor, das im Frühjahr bei Rowohlt erschienen ist. In Magdeburg jedoch – bei ihrem Auftritt außerhalb des Tourneeplanes – wird es um die vergängliche Liebe anderer gehen. „Und ich dachte, es sei Liebe …“ ist bereits zuvor in Gemeinschaftsproduktion als Hörbuch erschienen.
Für viele ihrer Fans ist die Hoger einfach Bella Block, verkörperte sie diese Filmfigur doch über 20 Jahre. „In Magdeburg gibt es eine Begegnung mit Frau Hoger, nicht mit Bella Block“, betont Gabriele Blumenfeld, um Verwechslungen zu vermeiden. Die Schauspielerin wird Briefe berühmter Frauen lesen. Sie wird einer Auswahl von interessanten und manchmal auch komischen Abschiedsbriefen eine Stimme geben. Gefühlvoll und verzweifelt, sarkastisch oder sanft, mit Worten aus Wut, Trauer, bangender tiefer Liebe oder Hoffnung. Zu Wort kommen unter anderem Simone de Beauvoir und Marlene Dietrich, Alma Mahler-Werfel, Anaïs Nin, und Frieda Kahlo.
Begleitet wird Hannelore Hoger bei der Veranstaltung vom Pianisten Siegfried Gerlich am Flügel. Der Einlass zur Veranstaltung beginnt um 16 Uhr; es besteht freie Platzwahl. (ab)


Sonntag, 10. September, 17 Uhr, Hotel Ratswaage:„Und ich dachte, es sei Liebe“, Lesung mit Hannelore Hoger, am Flügel Siegfried Gerlich. Eintrittskarten im Vorverkauf, u.a. bei Eventim.

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