Gesegnet und verflucht

Foto: LpB/LSA

Gesegnet sei die Phantasie – verflucht sei sie“ – so heißt das erste Buch, das Batsheva Dagan nach dem 2. Weltkrieg über ihre Zeit in den Lagern Auschwitz, Ravensbrück und Malchow veröffentlichte. Erstmals in Sachsen-Anhalt liest Batsheva Dagan am 9. Mai in Magdeburg öffentlich Texte aus ihrem Buch und berichtet aus ihrem Leben.

Sie wurde 1925 geboren und stammt aus einer polnisch-jüdischen Familie, sie war das achte von neun Geschwistern, die Familie lebte in Lodz. Nach der Besetzung der Stadt wurde die Familie 1941 in das örtliche Ghetto Rhadom umgesiedelt. Batsheva Dagan schaffte es, unter falschem Namen nach Deutschland zu fliehen, wurde dann doch verhaftet und kam ins Vernichtungslager Auschwitz. Auf einem der Todesmärsche gelangte sie am Ende des Krieges 19-jährig nach fünf Jahren Ghetto und Lagerhaft zurück nach Deutschland, wo sie von den amerikanischen Truppen befreit wurde. In Israel begann sie ein neues Leben, gründete eine Familie und ließ sich den hebräischen Namen geben, den sie bis heute trägt.

Sie wurde Erzieherin, Psychologin und Dozentin der Lehrerfortbildung, veröffentlichte zahlreiche Bücher über den Holocaust für Kinder und entwickelte dazu pädagogische Konzepte. Besonders ihr Kinderbuch „Chika, die Hündin im Ghetto“ hat die Psychologin bekannt gemacht. Seit drei Jahren besucht sie Sachsen-Anhalt und arbeitet mit Kindern und Pädagoginnen und Pädagogen.

Die Lesung von Batsheva Dagan findet am 9.Mai  im Domremter statt. Beginn ist um 19 Uhr. Für einen anrührenden musikalischen Rahmen sorgen Tabea und Tobias Wollner. Der Eintritt ist frei. Gastgeber ist die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt.

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