Film verrückt: Tipps von Lars Johansen
In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.
Gehen wir doch einmal trotz der winterlichen Temperaturen mitten ins Sandalenfilmgenre. Da ist bei Koch Media eine hübsche kleine Filmsammlung (3 Titel) unter dem Titel „HERCULES, Der größte Held aller Zeiten“ auf DVD erschienen. Lou Ferrigno als 80er-Jahre-Hercules macht unbändiges Vergnügen, wenn man bunten Unsinn mag. Da blitzt und schillert es und man spürt den angemessenen Unernst in jeder Szene. „Die Liebesnächte des Herkules“ von 1960 haben nicht nur Jayne Mansfield, sondern auch ihren damaligen Ehemann, den Mister Universum Mickey Hargitay, als Herkules in seiner ersten Filmrolle im Angebot. In der italienischen Produktion sprühen zwischen den beiden die Funken, der Rest hat wundervolle Jahrmarktseffekte im Angebot, die so unglaublich sind, dass man aus dem Staunen nicht heraus kommt. Der dreiköpfige Drache würde in jeder Geisterbahn eine gute Figur machen. Schließlich taucht auch noch „Maciste, der Sohn des Hercules“ (1961) auf. Der ist zwar mit Herkules eigentlich nicht verwandt, aber von Gordon Mitchell in seiner ersten italienischen Filmrolle sehr muskulös verkörpert.
Auch im Mitternachtskino auf dem Moritzhof geht es nach Italien. Man sollte sich Dario Argentos Meisterwerk „Opera“ aus dem Jahr 1988 nicht entgehen lassen. Hierzulande zum ersten Mal ungekürzt auf der großen Kinoleinwand zu sehen, entfaltet sich in traumhaft schönen Bildern ein kleines Meisterwerk des Horrorfilms. An die Geschichte vom Phantom der Oper angelehnt, wird eine junge Opernsängerin in eine unheimliche Serie von Morden verwickelt. Vor, während und nach den Aufführungen von Verdis Oper „Macbeth“, in der sie die Partie der Lady Macbeth singt, zwingt der Täter sie dazu, seinen Handlungen zuzusehen und sich mit ihrer eigenen und vor allem der Vergangenheit ihrer Mutter auseinanderzusetzen.