Der Kultur Raum geben

Was bringt das neue Jahr für die Kulturfestung Mark? Womit sollen Besucher gelockt werden? Magdeburg Kompakt befragt Geschäftsführer Christian Szibor.

Auf dem Festungshof entsteht gerade eine Eislauffläche auf 600 Quadratmetern, umrahmt von weißen Zelten. Für die „Eiszeit“ ab 13. Januar. Schon äußerlich gibt es Unterschiede zum Vorjahr. Hat sich noch mehr geändert?    
Christian Szibor: Wir haben das Angebot erweitert und zugleich die Nutzung vereinfacht. Wer jetzt zum Eislaufen kommt, hat nicht nur mehr Platz dafür, sondern auch den direkten Zugang zu den Pausenangeboten, Imbiss und Getränke. Täglich um 13 Uhr beginnt das öffentliche Laufen, am Wochenende um 10 Uhr. Firmen und andere Gruppen können sich separat für vormittags anmelden oder die Fläche ab 19 Uhr mieten und beispielsweise zum Eisstockschießen antreten. Das sorgt für viel Spaß! Für Schulklassen öffnen wir bereits um 8 Uhr. So können sie ihren Sportunterricht aufs Eis verlegen. Das kam im vorigen Jahr gut an. Schlittschuhe in den Größen 27 bis 47 können bei uns ausgeliehen werden. Highlight ist eine Eismaschine, die das Eis mehrmals am Tag glättet.   

Was folgt 2018 dem Wintervernügen? 
Das haben wir danach entschieden, was zuvor bei unseren Besuchern gut ankam und was eine gute Erweiterung ist. Bewährtes bleibt, Neues kommt hinzu. 2016/17 waren stabile Jahre,
die uns endlich ermöglichen, strukturiert zu planen und zu arbeiten. Dazu gehört es, neue Konzepte und Formate zu entwickeln. 

Das heißt konkret?
Die Eiszeit findet zum zweiten Mal statt. Die Nashville-Days soll es zum dritten Mal geben; in diesem Jahr zum Jubiläum 15 Jahre Städtepartnerschaft. Dazu planen wir Großes, wollen die Brücke zwischen den Städten ausbauen, mit Begegnungen. Dazu brauchen wir allerdings Partner  und hoffen auf Untersützung der Stadt.
Die Mittsommernacht erhält in Zusammenwirken mit Ikea eine neue Ausrichtung. Die Profis aus Schweden bringen das Feeling ihres Landes mit ein. Auch die Kunsthandwerksmärkte werden weiterentwickelt, mit neuen Angeboten und weiteren Bereichen des Hauses. Als Kleinkunstbereich gibt das „Stübchen“ der Festung einen neuen, zusätzlichen Anstrich. Er bietet jungen Künstlern eine Bühne und ist gleichzeitig Treff für Studenten und unterschiedliche Generationen. Ab Februar findet dort der „Rock’n’Talk” statt, eine neue Reihe mit frischer Musik, Gesprächen, Spaß. Es wird einige Überraschungen geben. Unbedingt merken!
Ein spannendes neues Projekt ist auch „sing dela sing“, bei dem sich fremde Menschen zum gemeinsamen Singen treffen. Weil singen glücklich macht. Es wird geleitet von zwei Profis, Musiker und Sänger, der Text wird auf einer Videoleinwand gezeigt. Bereits zum Start kamen 60 Leute, im Dezember waren es schon 200. Nächster Termin ist der 13. Februar. Höhepunkt soll zur Fußball-WM gemeinsames Singen auf dem Hof sein.  

Als Neuheit ist außerdem Magdeburgs erstes StreetArtFestival angekündigt ...
Es wird am Himmelfahrtswochenende stattfinden. Dafür arbeiten wir mit den Veranstaltern des Streetfoodfestivals zusammen, die ihr Konzept künstlerisch erweitert haben – mit Musik unterschiedlicher Art, Sport, Hochseilartistik, Walkacts, Licht-Animation. Es wird ein Festival für Straßenkunst, ergänzt mit Workshops. Spannend.
Solche Aktionen sind eine gute Ergänzung für unser Angebot. Wir wollen so vielfältig wie möglich sein und scheuen uns nicht, dafür andere Veranstalter ins Haus zu holen. Ihnen zu signalisieren: Kommt zu uns, wir haben tolle Räume, setzt hier eure Ideen um! Ob Eiszeit, StreetArtFestival oder sing dela sing – das brauchen wir nicht neu zu erfinden. Die Profis bringen ihre Technik, ihr Know-how, ihre Leidenschaft und Erfahrungen mit. Bei uns können sie ihre Ideen ausleben. Entsprechend unseres Leitbildes: Der Kultur Raum geben.
Das bringt aber auch die Frage mit sich: Wie können wir dem qualitätiven Anspruch noch besser gerechet werden? Neben Konzerten, Märkten und Festen finden Firmenfeiern, Bälle, Hochzeiten statt. Dafür sind Anpassungen notwendig.

Das heißt, es wird investiert? 
Das haben wir vor. Pläne gibt es bereits. Angefangen bei Malerarbeiten und besserer Beleuchtung in den Treppenhäusern bis hin zur Hofbefestigung, damit uns Regentage nicht mehr blockieren. Die sanitären Anlagen sind nur für einfache Nutzung ausgelegt, das reicht nicht mehr. Das größte Vorhaben, sogar schon vom Denkmalschutz freigegeben, betrifft die Anbindung des mittleren Kanonengangs, von dem aus bisher nur sehr eingeschränkt in den Saal geblickt werden konnte. Das wird sich ändern: Es wird ein Umlauf auf den vier Bögen gebaut, wie eine Terasse, sodass es von oben eine gute Sicht gibt. Das zeigt: Wir haben viel vor, und hoffen, das auch so umsetzen zu können.
(Es fragte:  B. Ahlert)

Zurück