Das Besondere im Alltäglichen
Ihre Werke befinden sich bereits in vielen Sammlungen, Galerien und Museen in Russland, der Ukraine, Amerika und Europa. Erstmals in Magdeburg werden Bilder von Anna Landowskaja gezeigt: in der Kunstgalerie „fabra ars“ in der Grünen Zitadelle, bis zum 28. Oktober.
Die moderne Kunst bietet diverse spezifische Konzepte, mehrdeutige Performances und zahlreiche Labyrinthe der Kunstinterpretationen an. Der Zuschauer gewöhnt sich an immer mehr verwi-ckelte und bizarre Ideen, mit denen die Kunstszene heute überfüllt ist, somit verliert er aber die Fähigkeit, Schönheit in den einfachen alltäglichen Gegenständen zu sehen. Ganz anders bei Anna Landowskaja. Sie spürt das Besondere im Alltag auf, macht Unscheinbares Sichtbar, Selbstverständliches zu etwas Besonderem. Was wir sonst übersehen, was aus unserer Wahnehmung entschwindet, rückt sie in den Mittelpunkt. In ihrer Ausstellung „Schattenspiel“ ermutigt Anna Landowskaja die Betrachter zum Überdenken der Alltäglichkeit an sich. Ihre feine Malerei aktualisiert die Ästhetik der einfachen Sachen, die sich sonst unserer Aufmerksamkeit entziehen: Gebrauchsgegenstände, Geschirr, Feldblumen, Natur im Spiel der Schatten von Morgen- oder Abendsonne.
Auf den ersten Blick sind ihre Bilder klassische Stillleben, Landschaften, aber die durchsichtige Tiefe und weicher Umfang der Werke von Anna Landowskaja bringen uns in unsere Kindheit zurück, erwecken in uns Nostalgie an einfache, aber so geliebte Sachen aus unserer Vergangenheit. Schließen Sie Ihre Augen, schalten Sie Sorgen und Kummer ab und erinnern Sie sich an Ihre Kindheit – welche Gegenstände, welche Farben und Lichter fallen Ihnen dabei ein? Sie sind alle hier – reife Kirschen und Birnen, Mohnblumen oder ein alter Stuhl in Omas Garten… Die Bilder von Anna Landowskaja atmen Aufrichtigkeit und Offenherzigkeit aus, die durch das Spiel des Lichtes und des Schattens, der Oberflächenbeschaffenheit, der Farben verwirklicht werden. Dekor ist der charakteristische Zug der Bilder der Künstlerin, in denen der feine Stil ihrer alma mater (Sankt Petersburger Kunstakademie) zu spüren ist.