Zürich-Magdeburg-Basel

Nach Konrad Hoffmeister (2010), Horst Bartnig (2012) und Rolf Kuhrt (2017) widmet sich das Forum Gestaltung ein weiteres Mal dem Werk eines Künstlers bzw. Gestalters, dessen berufliche Laufbahn in Magdeburg begann und dessen Arbeit später national und international Beachtung gefunden hat. Willi Eidenbenz, 1909 in Zürich geboren, verbrachte seine Kindheit in Indien, ehe er zur schulischen Ausbildung wieder in die Schweiz zurückkehrte und nach zwei Semestern an der Kunstgewerbeschule Zürich vom Endes des Jahres 1929 bis Februar 1933 an der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg studierte. Seit 1925 wirkte der heute als „Pionier des modernen Logos“ geltende Wilhelm Deffke als Leiter dieser Lehranstalt. Von Bruno Taut empfohlen, unterwarf Deffke die Magdeburger Schule ab 1925 gemeinsam mit Lehrern wie Johannes Molzahn, Margarete Naumann, Walter Dexel und nicht zuletzt Hermann Eidenbenz, einem älteren Bruder von Willi, einer grundlegenden Umgestaltung. Willi Eidenbenz zählt zu den Schülerpersönlichkeiten dieser Zeit, die den zeitgemäßer moderner Gestaltung verpflichteten Geist der Schule auf mustergültige Weise in ihren Studienarbeiten widerspiegeln und denen dieser in Magdeburg verinnerlichte gestalterische Ethos zur Grundlage ihrer späteren selbstständigen Arbeit wird. Die Tatsache, dass Eidenbenz seine Studienarbeiten sowohl aus Zürich als auch aus Magdeburg zeitlebens wichtig waren und in der Familie auch nach seinem Tod bewahrt worden sind, ist ein außergewöhnlicher Glücksfall. Sie bilden die Basis und das Zentrum der Ausstellung. Sie dokumentieren auf faszinierende und eindrückliche Weise moderne gestalterische Lehre der 1920/30er Jahre und zeigen, wie und was Schule für den Einzelnen und für die Gesellschaft sein kann.

„Zürich-Magdeburg-Basel. Willi Eidenbenz – zum Beispiel“, Ausstellung vom 9. März bis 8. Juli 2018 im Forum Gestaltung, Brandenburger Str. 10

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