Wandel und Beständigkeit: 100 Jahre Volkshochschule

Ralf Liebe, Leiter der Städtischen Volkshochschule Magdeburg

Die Städtische Volkshochschule Magdeburg feiert in diesem Jahr – wie bundesweit zahlreiche andere Volkshochschulen – ihr 100-jähriges Bestehen. 1919 wurde der Grundstein für den Ausbau der Weiterbildung in öffentlicher Verantwortung gelegt, denn mit dem Artikel 148 der in dem Jahr verabschiedeten Weimarer Verfassung waren alle staatlichen Ebenen angehalten, das Volksbildungswesen zu fördern. „Der Bildungshunger der Bevölkerung war nach dem Ersten Weltkrieg sehr groß“, erklärt der Leiter der Städtischen Volkshochschule Magdeburg, Ralf Liebe. „Es gibt beispielsweise Belege dafür, dass in den 1920er Jahren Vorlesungen der Volkshochschule in der Ulrichskirche abgehalten werden mussten, um dem großen Andrang gerecht zur werden.“ Trotz der wechselnden äußeren Bedingungen in den vergangenen 100 Jahren, in denen unter unterschiedlichen Vorzeichen der Wert der Bildung für die Bevölkerung stets erkannt, aber auch teilweise instrumentalisiert wurde, seien die Grundstrukturen der Volkshochschule konstant geblieben. „Die Idee war von Anfang an, den Menschen vielfältige Bildungsangebote ohne große finanzielle Hürden zu unterbreiten – daran hat sich bis heute nichts geändert“, so Ralf Liebe. „Nur hat sich diese Vielfalt eben weiterentwickelt.“ Kurse zum Erlernen von fünf Sprachen wurden ab 1922 angeboten. Heute sind es Kurse in mehr als 15 Sprachen, die einen großen Teil des Angebots ausmachen. Und natürlich geht auch an der Volkshochschule das Thema Digitalisierung – sowie andere Entwicklungen – nicht spurlos vorüber. Neben dem nun startenden Frühjahrssemester steht derzeit natürlich das große Jubiläum im Fokus. Am 28. April, dem Gründungstag, findet ein Festakt im Rathaus statt und Anfang Mai wird ein Buch in der Reihe „Magdeburger Schriften“ über die Volkshochschule vorgestellt. Ein weiterer Höhepunkt wird dann am 31. August der Tag der offenen Tür sein. (th)

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