Von Magdeburg nahm das Frühlicht seinen Lauf

Vor 100 Jahren breitete sich wie ein Initialfunke ein neues Denken für Design und Moderne aus dem Bauhaus aus und schaffte eine Formsprache, die sich seit dieser Zeit wie ein roter Faden durch unsere Welt zieht. Die Welt neu denken – das Bauhaus gehört heute der ganzen Welt, aber es kommt aus Deutschland und ist der wohl erfolgreichste kulturelle Exportartikel Deutschlands im 20. Jahrhundert. In nur 14 Jahren schuf das Bauhaus wirkmächtige Ideen in den Bereichen Kunst, Design und Architektur. Eine Designsprache, die auch heute noch an vielen Orten zu finden ist. Besonders in der Architektur zählt die Elbestadt zu den erfolgreichen Wirkungskreisen des Bauhauses. Von Magdeburg nahm ein Frühlicht seinen Lauf: Bruno Taut, Carl Krayl, Maximilian Worm, Fritz Maenicke, Johannes Göderitz – sie haben in der Stadt ihre Spuren hinterlassen. Zu finden sind sie in der ersten großen Siedlung des „Neuen Bauens” an der Großen Diesdorfer Straße – der Beimssiedlung, die von 1926 bis 1929 erbaut wurde. Mut zur Farbe hatten die avantgardistischen Hausdesigner. Die Spuren des „Neuen Bauens“ ziehen sich auch heute noch wie ein Band durch Magdeburg. Auch am Fernmeldeamt (Foto) in der Listemannstraße hinterlässt der neue Bauwille Konturen. Über dem Eingangsbereich residieren vier überlebensgroße, weibliche, allegorische Figuren des Postwesens – geschaffen von Fritz Maenicke. Er gestaltete1927 auch die Pferdefiguren für die Deutsche Theaterausstellung im Rotehornpark nach Entwürfen von Albin Müller. Die Plastiken stehen hinter der Stadthalle, ebenfalls 1927 nach Plänen von Johannes Göderitz erbaut. (rf)

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