Vom Hofgärtner zum Gartendirektor

Beschäftigt man sich mit den Grünanlagen Magdeburgs und dem Thema Gartenkunst, darf neben dem Namen Peter Joseph Lennés auch der des Gartenarchitekten und Gartendirektoren Johann Gottlieb Schoch nicht fehlen. Schoch – geboren 1853 in Wörlitz, verstorben 1905 in Magdeburg – entstammt einer berühmten Wörlitzer Gärtnerfamilie. Sein Wissen über die Botanik und Dendrologie (wissenschaftliche Erforschung der Bäume, Gehölze und Sträucher) eignete er sich als Hörer wissenschaftlicher Vorlesungen an der Universität Berlin an. Arbeiten und Studienaufenthalte führten ihn 1875 nach Muskau und München, 1876 nach England und Frankreich sowie 1880 nach Regensburg, wie Heike Kriewald im Magdeburger Biographischen Lexikon (Scriptum Verlag Magdeburg 2002, S. 644) schreibt. „Als herzoglicher Gartenkondukteur und Hofgärtner in Wörlitz und Oranienbaum empfahl Schoch sich für das Amt des städtischen Gartendirektors in Magdeburg, das er 1890 als Nachfolger von Paul Niemeyer antrat. 1903 übergab er aus gesundheitlichen Gründen sein Amt an Wilhelm Lincke“, heißt es im Text. „Als Vorsitzender des Magdeburger Gartenbauvereins nahm Schoch Pläne seiner Vorgänger wieder auf und fügte zahlreichen Grünanlagen der Stadt gartenarchitektonisch interessante Erweiterungen hinzu. Seine weit vorausschauenden Grünplanungen und Gartenanlagen prägen das Gesicht der Landeshauptstadt Magdeburg bis in unsere heutige Zeit. 1894 begann unter seiner Regie der Bau des größten Friedhofes Magdeburgs, des Westfriedhofes.“ Wie Heike Kriewald schreibt, fertigte Schoch 1897 einen Generalplan zur weiteren Gestaltung der Rotehorninsel, gab Empfehlungen zu Anpflanzungen entlang der Schrote in der Wilhelmstadt und legte mit der planerischen Aufschließung des Biederitzer Busches als Stadtwald 1898 den Grundstein für das grüne Erholungsgebiet zwischen dem Herrenkrugpark und der Elbe- und Ehlelandschaft vor den nordöstlichen Stadttoren.  (th)

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