Vintage für jedes Alter

Dirk Klocke (li.) und Steven Heyer im „Subkultur”. Foto: Peter Gercke

Es wirkt so, als würde man eine Zeitreise machen. Wenn man das Geschäft „SubKultur“ in der Ernst-Reuter-Allee betritt – bloß keine Scheu vor Magdeburgs Jahrhundertbaustelle! – fühlt man sich in die 60er, 50er, 40er, 30er des vergangenen Jahrhunderts versetzt. Bunte Hemden, noch buntere Petticoats, dazu passende Schuhe, richtige Jeans, schicke Hüte … alles vintage. In einem Nebenraum, wo eine Auswahl an Schuhen und Hüten für Herren zu finden ist, laden alte Kinosessel zum Verweilen und Staunen ein. Neben der auffälligen Mode zieht vor allem eine alte, funktionstüchtige Wurlitzer das Augenmerk auf sich. „Wir sind bemüht, so viel wie möglich selbst zu bauen, um es an das Konzept des Ladens anzupassen“, erzählt „SubKultur“-Inhaber Dirk Klocke. Regale aus alten Holzkisten für Accessoires, alte Türen als Rahmen für Schuhregale. „Unter dem Laden haben wir noch eine Werkstatt, wo wir das alles handwerklich umsetzen können.“


Dass Dirk Klocke hier gelandet ist, hat ein bisschen mit Glück zu tun. „Angefangen habe ich Ende der 90er Jahre – mit einem Spieleladen in Sudenburg. Dann sind wir in die Innenstadt gezogen und haben uns auf mittelalterliche Sachen konzentriert. Aber meine Leidenschaft war schon immer Rock’n’Roll und das damit verbundene Lebensgefühl. Das passte natürlich nicht in den Mittelalter-Laden. Als das Radgeschäft diese Räumlichkeiten aufgab, haben wir die Chance ergriffen und sind hier eingezogen.“ Im Mai 2013 wurde das Vintage-Modehaus, wie Dirk Klocke es nennt, schließlich eröffnet und zieht seitdem Interessierte von nah und fern an. „Wir haben auch Stammkunden, die aus Braunschweig oder Berlin anreisen, weil sie bei uns alles finden – nicht nur Hosen, Röcke, Blusen oder Hemden, sondern die ganze Palette“, erklärt der Inhaber. Jacken und Mäntel säumen die Kleiderstangen, Hüte, Gürtel, Pomaden, Bartpflege, Schmuck und Taschen die Regale. Alltagsbekleidung gibt es bei „SubKultur“ ebenso wie gehobene Garderobe für festliche Anlässe, beispielsweise Hochzeiten. Dirk Klockes wichtigstes Anliegen ist dabei neben guter Beratung das Thema Nachhaltigkeit. „Wir wollen qualitativ hochwertige Produkte verkaufen, die nach zehnmal waschen noch nicht ausgeleiert sind und Knöpfe verlieren. Dabei achten wir auch darauf, was wo hergestellt wird.“


Wer Vintage-Luft schnuppern möchte, kann dies übrigens beim Festival „Summershelter“ vom 16. bis 18. August in Heyrothsberge tun. Neben Live-Musik gibt es Vintage-Fashion, eine Burlesque-Show, Oldtimer und reichlich Essen und Trinken. Tina Heinz

Zurück