Stille & laute Orte

Zum Schauplatz einer mittelalterlichen Tragödie zählt der um 1250 entstandene Ratskeller. Nachdem Erzbischof Burchard III. von Mansfeld-Schrapelau mit Erlassen und Steuerauflagen die Magdeburger Bürgerschaft gegen sich aufgebracht hatte, schlug am 21. September 1325 hier sein letztes Stündlein - mit einem Türriegel wurde er im Keller erschlagen. Papst Joahnnes XXII. belegte die Stadt mit einem Kirchenbann.

Als am 10. Mai 1631 Magdeburg bei der Erstürmung in Schutt und Asche gelegt wurde, überstand der Ratskeller das Flammeninferno. Beim Wiederaufbau der Stadt  wurde hier ein Gasthaus errichtet. Heute findet man im historischen Restaurant mit nahezu 400-jähriger Tradition im Herzen der Stadt Magdeburg ein anspruchsvolles Ambiente mit gutbürgerlicher Küche.

Spuren vergangener Zeiten zeigen sich unter der Strombrücke. Verborgen ist hier einer der ehemaligen Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg zu finden. Stahlverstärkter Beton sollte die Magdeburger vor den Bomben schützen. Die noch vorhandenen Reste dienen seit den 1960er Jahren als Widerlager für die Strombrücke. Fotos: Gercke

Viele ehemalige Gebäude in Magdeburg können eine lange Geschichte aufweisen. Während die oberen sichtbaren Mauern dem Stil der Zeit folgten, veränderten sich die Kellergeschosse im Laufe der Jahre kaum. Viele der Gewölbe dienten den Kaufleuten seit dem Mittelalter als Lagerflächen oder als Eiskeller. Auf der Halberstädter Straße geht es in den alten Eiskellern heute „heiß“ her. Der Prinzzclub  gehört seit 2001 zu den angesagtesten Szeneclubs der Stadt. Fotos: Gercke

Schlange stehen war stets angesagt, wenn man zu DDR-Zeiten die Stufen zum Weinrestaurant „Buttergasse“ hinuntersteigen wollte. Vermutlich um 1150 als Lagerfläche für die Kaufleute erbaut, beherbergte der mittelaterliche Hallenbau seit den 1970er Jahren eine stets nachgefragte Edel-Gastronomie mit Tanzbar und Veranstaltungen. Das im modernen Marietta-Quartier integrierte Kellergewölbe wird auch heute genutzt und berherbertgt den „First-Club“. Fotos: Bundesarchiv/Privat

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