Seit 1979 ein Ort für Kunst

Bei Roman Farr gehen täglich Menschen ein und aus. Viele, die jenseits des Schaufensters die Ladenfläche am Ulrichplatz betreten, kommen jedoch nur, um sich umzusehen. Einige wenige haben das Bedürfnis, ihre Kunstkenntnisse unter Beweis zu stellen. Doch das ist dem Inhaber der Burggalerie nicht so wichtig. „Manche haben keine Ahnung von Kunst, andere wiederum kennen sich sehr gut aus. Aber das spielt überhaupt keine Rolle. Worauf es ankommt, ist, dass die Menschen sich von Kunst – egal, welcher Art – angesprochen fühlen … dass Kunst das Herz der Menschen erwärmt“, sagt Roman Farr und ergänzt, dass es jedoch nicht ausreiche, wenn sich jemand für Kunst interessiert. Es brauche auch Menschen, die bereit sind, Geld dafür auszugeben. „Sie ermöglichen dem Künstler die Freiheit zum Kreativsein und dem Galeristen einen Ort für die Präsentation der schönen Dinge.“

Seit 2011 leitet er die Burggalerie, die er von seiner Mutter Waltraud Farr übernommen hat. „Soweit ich weiß, war hier früher ein Lederwarengeschäft“, erklärt der Inhaber. „Am 17. Mai 1979 wurde die Burggalerie am heutigen Ulrichplatz eröffnet.“ Der Name leitet sich von der Burg Giebichenstein in Halle ab. Roman Farr beschreibt die Galerie als verlängerten Arm der Hochschule für Kunst und Design. „Es wurden damals ausschließlich Erzeugnisse angeboten, die in den zur Burg gehörenden Werkstätten gefertigt worden waren, beispielsweise in der Glashütte Derenburg oder den KWO Olbernhau.“

Nach der Wende wurde die Burggalerie von drei Damen geleitet, bis Waltraud Farr 2003 das Zepter übernahm. „Sie hat sich darum bemüht, die Galerie zu öffnen und sie ein wenig von der Burg zu lösen“, schildert Roman Farr. „Neben den traditionellen Erzeugnissen, wie beispielsweise Hedwig-Bollhagen-Keramik oder erzgebirgische Holzkunst von Wendt & Kühn, stehen heute auch Skulpturen, Grafiken, Schmuck und Gemälde im Fokus.“ So etwa Werke von Dieter Gilfert (Halle), Alfred Schmidt (Potsdam) und Peter-Michael Heise (Magdeburg). Zudem versteht es Roman Farr, Keilrahmen zu bauen, Leinwände aufzuziehen und Passepartouts zu schneiden. Andrea Sieling, Mitarbeiterin der Burggalerie, ist überdies für die Restaurierung zuständig. (th)

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