Schreibwerkstatt bietet Kaleidoskop der Literatur

Ende 2017 haben die Autorinnen und Autoren der Schreibwerkstatt im Rahmen des Programms „Studieren ab 50“ der Otto-von-Guericke-Universität ihr Erstlingswerk unter dem Titel „Literarisches Kaleidoskop“ veröffentlicht.

Das Programm „Studieren ab 50“ der Otto-von-Guericke-Universität ist seit 25 Jahren fester Bestandteil in der wissenschaftlichen Weiterbildung zum Thema lebenslanges Lernen. Als Projekt aus diesem Programm gibt es inzwischen seit zehn Semestern die „Schreibwerkstatt“. Johann Wolfgang von Goethe stellte einst fest: „Älter werden heißt, selbst ein neues Geschäft anzutreten. Alle Verhältnisse ändern sich, und man muss entweder zu handeln ganz aufhören oder mit Willen und Bewusstsein das neue Rollenfach übernehmen.“ Die Autorinnen und Autoren der „Schreibwerkstatt“ sind diesem wohlmeinenden Rat Goethes gefolgt und haben nach Beendigung ihrer aktiven Berufsleben dieses neue Rollenfach angenommen.

Auch im digitalen Zeitalter bleiben Sprache und Text die wichtigsten Kommunikationsmittel. „Wir schreiben auf, was unserer Meinung nach wert ist, nicht in Vergessenheit zu geraten. Und so liegen dann ein Gedicht, eine Satire, eine Kurzgeschichte, eigene Erlebnisse, Biografisches oder der Beginn einer (Familien-)Chronik vor uns“, schildert Wolfgang von der Heide, der sich aktiv in der „Schreibwerkstatt“ engagiert. „Auf Dauer ist es jedoch äußerst unbefriedigend, wenn man sich nur selbst an seiner Literatur erfreut oder das Werk irgendwo im Schreibtisch verschwindet.“ In Wirklichkeit brauche Literatur Leser und so entwickelte sich im Laufe der Zeit diese Dreiecksbeziehung Autor – Werk – Leser. Die „Schreibwerkstatt“ ist daher eine „Stätte“ zur aktiven und kreativen Bearbeitung der literarisch gefassten Gedanken geworden.

„Einmal in der Woche sitzen wir in der Otto-von-Guericke-Universität zusammen, lesen und diskutieren die Texte. Wissenschaftlich begleitet werden wir dabei von Frau Dr. Gabriele Czech“, erklärt Wolfgang von der Heide. Sie war am Institut für Germanistik der Universität tätig und „sie lehrt uns durch ihr profundes Wissen neue Einsichten und Blicke auf Literatur und Gesellschaft und lässt uns die notwendigen Freiräume zur Entwicklung unseres eigenen Stils.“ Was sollte man, wenn man künftige Leserinnen und Leser im Blick hat, beachten, um spannend, interessant oder unterhaltsam zu schreiben? Dieses theoretische Rüstzeug haben die Mitglieder der „Schreibwerkstatt“ im Laufe der Jahre von Frau Dr. Gabriele Czech erhalten.

Unter dem Titel „Literarisches Kaleidoskop“ erschien schließlich am Ende des vergangenen Jahres das Erstlingswerk, an dem acht Autorinnen und fünf Autoren der „Schreibwerkstatt“ im Alter zwischen 50 und 79 Jahren mitgewirkt haben. Sie alle haben ganz unterschiedliche berufliche Laufbahnen hinter sich. Da ist der Diplom-Ingenieur für Maschinenbau, die Lehrerin, die Angestellte, der Informatiker oder auch der Polizeibeamte. Um nur einige zu nennen. „Mit unserem Buch stellen wir eine Auswahl dessen vor, was wir bisher zu Papier gebracht haben“, so Wolfgang von der Heide. Das Kaleidoskop – ein Wort aus dem Griechischen – bedeutet sinngemäß „wechselnde Bildfolgen“ oder „schöne Formen sehen“.

„Unser ‚Literarisches Kaleidoskop‘ eröffnet eine bunte Folge fiktiver und realer Bilder. Ob Lyrik oder Prosa, die Autorinnen und Autoren geben Einblicke in ihre Gefühlswelten, tauchen mit jedem Text in die jüngste Vergangenheit ein, lassen uns schmunzeln bei satirisch heiteren Versen, träumen von Menschlichkeit, Liebe und Fernweh, zeigen uns Betroffenheit und Trauer. Auch die kritische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Gegenwart regen im Buch zum Nachdenken an.“

Unter dem Motto „Kaleidoskop der Literatur“ stellen die Teilnehmer der „Schreibwerkstatt“ demnächst ihre selbstgeschriebenen Texte und Gedichte vor. Die Autorinnen und Autoren haben mit Leidenschaft und viel Engagement selbst Literatur gestaltet. Sie haben Lyrik, Epik und Dramatik verfasst. „Kommen Sie mit uns ins Gespräch und lassen Sie sich in die Welt der Literatur entführen“, lädt Wolfgang von der Heide zur Veranstaltung ein.

„Kaleidoskop der Literatur“
20. März 2018, ab 14.15 Uhr
Gebäude 5 der Otto-von-Guericke-Universität (Fakultät für Elektrotechnik und
Informationstechnik), Raum 211

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