Scharfe Sprüche: Probieren geht über Zensieren
Ich könnte Euch jetzt die Ohren über die leckersten Currywürste weit und breit vollsülzen. Aber die kennt ja ohnehin schon jedes Kind kurz nach dem Absetzen des Babyfläschens. Was viel leckerer ist, sind so Sachen, die einem im Internet passieren können. Okay, die Schlaumeier unter Euch wenden jetzt gleich ein, dass ich mich dort nicht tummeln müsste, dann würde mir da auch nichts passieren können. Richtig! Eins! Setzen! Klar, aber ohne Internet würde ich dann auch nicht wissen, wie es um die Freiheit, von der allerorten gern gepredigt wird, steht. Also Tacheles: Während des diesjährigen Sommermärchens – und ich meine nicht das Abschneiden der Fußballnationalmannschaft bei der WM in Russland, sondern die märchenhafte Dauerhitze der vergangenen Wochen – dachte ich mir, ich poste bei Facebook mal das alte Liedchen „FKK“ der Magdeburger Band „Juckreiz“ aus dem Jahre 1983. Das sollte nur eine kleine Anregung für kühle Gedanken am Strand sein. Was passierte? Die Häscher von Mark Zuckerberg sperrten mich für zwei Wochen aus dem „sozialen“ Netzwerk aus. Grund: Wegen Verbreitung pornografischer Inhalte. Also am besten schaut Ihr Euch den Streifen selbst mal bei Youtube an und macht Euch einen Reim auf Pornografie. Ich halte das für Kulturgut. Okay, die Häscher von Zuckerbäckchen Mark sind ja eigentlich nur Algorithmen. Und die Moral von der Geschicht: Glaube an die Technik nicht. Kein auf Mathematik beruhendes Programm kann die Bedeutung von Kultur messen. Ich bin da übrigens in guter Gesellschaft, weil auch schon Rubens Bilder und andere berühmte Meistergemälde gelöscht wurden, weil die Altmeister da ein paar entblöste Damen auf die Leindwand gemalt hatten. Übrigens freuen sich die Juckreizer riesig über die Fazebook-Zensur. Jetzt wird das Lied endlich auch in den USA aufgerufen und erfährt internationale Aufmerksamkeit. Da sieht man wieder Mal, man muss etwas verbieten und dann wird es erst richtig berühmt. Meine Currywürste sind eigentlich auch verboten, also zum Verbieten gut. Probieren geht über Zensieren! Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel