Regionale Lesestunde
Die Diagnose Aphasie bedeutet den Verlust des Sprachvermögens. Mit Mitte vierzig ereilte Helmut Glogau nach einem Schlaganfall dieses Schicksal. Wie er dennoch wieder ins Leben zurückfand, erzählt der dreifache Familienvater in einer musikalischen Lesung am Donnerstag, 14. März, um 16 Uhr in der Stadtbibliothek. In der Reihe „Die Regionale Lesestunde“ stellt er dann sein Buch „Mit dem Fahrrad und Aphasie durch Europa“ vor. Sein Buch ist ein wahrer mutiger Bericht über den Verlust und das Wiedergewinnen von Sprache. Für Helmut Glogau gibt es zwei Leben, eins vor seinem Schlaganfall und eins danach. Die teilweise Aphasie machte zunächst selbst einfaches Plaudern unmöglich, stattdessen musste er um jedes Wort ringen. Dennoch verfolgt der einstige Chemie-Ingenieur bald einen zunächst unrealistischen Traum: er will unbedingt reisen. Dank seiner Abenteuerlust und Neugier erobert er sich einen Teil seiner Selbstständigkeit zurück und durchquert mit Unterstützung seiner Frau in den kommenden Jahren Europa auf einem gebrauchten Fahrrad. Von Dänemark bis Italien, von Tschechien bis Irland – bei Wind und Wetter kämpft er sich durch nicht weniger als 36 Länder. Seine Fahrradreisen werden für den gebürtigen Stendaler schließlich zu Reisen durch das eigene Leben. Zur Lesung wird Helmut Glogau von einer Veeh-Harfe begleitet. Interessierte Besucher sind herzlich zur „Regionalen Lesestunde“ mit Helmut Glogau am 14. März, um 16 Uhr in der Zentralbibliothek am Breiten Weg willkommen (Eintritt frei).
MAGDEBURG KOMPAKT wird künftig regelmäßig regionaler Literatur sowie Autoren Platz in der Zeitung geben und Auszüge, Ankündigungen zu Werken und über Beweggründe veröffentlichen.