„Qualität ist das beste Rezept“
Als Vesna und Jakov Bralo 2002 von Hamburg nach Magdeburg kamen, übernahmen die gebürtigen Kroaten zunächst ein Restaurant mit kroatischen Spezialitäten in der Hegelstraße. Doch sechs Jahre später meinte der gelernte Gastronom Jakov Bralo, dass in der Landeshauptstadt ein echtes Steakhaus fehlte. Und er fand am Domplatz 12 dafür die idealen Räume. Am 1. Juli 2018 feierte das „Bralo House“ bereits den 10. Geburtstag. Das mag im ersten Moment gar nicht außergewöhnlich erscheinen, aber wer tiefer in die Geschichte der Bralos und ihres Teams eintaucht, findet eben doch sehr Bemerkenswertes. Abgesehen davon, dass das Restaurant vis-à-vis der riesigen Türme von Deutschlands ältester gotischer Kathedrale liegt – und einen begehrteren Platz zum wohlfeinen Speisen kann man sich in Magdeburg kaum wünschen – so stehen doch ein paar andere Attribute dafür Pate, dass dem „Bralo House“ ein besonders guter Ruf vorauseilt.
In der Küche werden ausschließlich frische Zutaten verwendet. Jede Soße, jedes Dressing ist eine eigene Kreation und wird täglich neu zubereitet. Nur solche Steaks kommen auf den Grill, deren Herkunft für Qualität steht. „Qualität ist das beste Rezept“, zitiert Jakov Bralo einen Ausspruch von August Oetker, dem Gründer des gleichnamigen Unternehmens. Dass der Küchenchef des „Bralo House“ bereits seit 14 Jahren an der Seite des Gas-tronomen arbeitet, ist ein Extra-Beleg für Kontinuität in Geschmack und Qualität. Vom 16-köpfigen Team sind viele langjährige Mitarbeiter. In der Gastronomie langfristig gutes Personal halten zu können, spricht in besonderer Weise für die Magdeburger Unternehmerfamilie Bralo. Und dass der Fachbereich Hygiene im Landesamt für Verbraucherschutz die Küche gern als Referenzadresse für die Aus- und Weiterbildung empfehlen würde, darf als ein weiteres Qualitätsmerkmal angesehen werden.
Der gute Ruf lässt sich auch an der Vielzahl an Stammgästen ablesen und an der Entwicklung des Restaurants. Die Terrasse ist über die Jahre dreimal in der Platzkapazität gewachsen. Heute können hier 180 Gäste speisen. Platzreservierungen sollte man vorher vornehmen. Es kommt nämlich öfter vor, dass zur abendlichen Speisezeit kein Tisch mehr frei ist. Die gastronomische „Rushhour“ ist eine echte Herausforderung für Service und Küche. Kein Gast möchte lange Wartezeiten in Kauf nehmen. In dieser Phase herrscht Hochdruck. Jeder Handgriff muss sitzen. Küche und Service werden täglich Meisterleistungen für einen reibungslosen Ablauf zwischen Bestellung bis zur Rechnungslegung abverlangt. Das meistert das „Bralo-House“-Team. Keine Bedienung zählt da die abendlichen Kilometer. Stress und körperlicher Einsatz bleiben unter der Freundlichkeit der Mitarbeiter für Gäste unbemerkt.
Wenn andere abends feiern oder ins Theater gehen, ist man als Gastronom für die Gäste da. Ein Restaurant zu betreiben, bedeutet stets, verzichten zu können. Abendliche Vergnügungen, mal die Beine baumeln lassen oder Freunde besuchen – solche Dinge finden selten statt. Oder man erscheint zu einer Feier erst nach Null Uhr, wenn sie sich für andere zum Ende neigt. „Aber wir machen unseren Job gern. Ich kann mir gar nichts anderes mehr vorstellen“, sagt Jakov Bralo. Diese Leidenschaft für den gastronomischen Beruf muss bei den Bralos entweder ansteckend oder vererbbar sein. Denn die Söhne Ivan und Mario arbeiten längst im Geschäft der Eltern mit und haben sogar Ambitionen, einst in deren unternehmerische Fußstapfen zu steigen.
Trotz der täglichen Mühen engagieren sich Vesna und Jakov Bralo als Sponsoren bei den Handballern des SC Magdeburg und Fußballern des 1. FCM. Statt zum 10-jährigen Bestehen Geschenke anzunehmen, bat Jakov Bralo um Spenden. Am 6. Juli übergab er insgesamt 1.600 Euro an das Kinderhospiz der Pfeifferschen Stiftungen. Auch wenn das Team von „Bralo House“ jetzt für drei Wochen Urlaub einlegt und das Restaurant schließt, wird dennoch am Domplatz 12 gewerkelt. Der Gastraum erhält eine neue Gestaltung. Der Tresen wird verlegt, Tischler und Maler legen Hand an, damit sich am 30. Juli wieder die Türen für die Gäste öffnen können. Zum Frühjahr 2019 plant Jakov Bralo ein Pergola-Dach für die Terrasse. Derzeit schützen noch Schirme die Gäste vor Regen und Sonne. Das sei aber keine ideale Dauerlösung. Stück für Stück hat sich das „Bralo House“ über die Jahre immer wieder erneuert. Nur in Sachen Geschmack und Gastlichkeit bleibt etwas immer gleich: die Qualität. (tw)
Domplatz 12 • 39104 Magdeburg
Tel.: 0391 - 535 77 08 • Fax: 0391 - 535 77 09