Mobilität: Fakten und Zahlen

Motorisierungsgrad in Deutschland

Der Motorisierungsgrad in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Waren es im Jahr 2000 noch 532 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, ist diese Zahl mittlerweile auf 568 im Jahr 2018 (Stichtag 1.1.2019) angestiegen. Aufgrund einer statistischen Umstellung sind die Werte seit dem Jahr 2008 nicht mehr vollständig mit denen früherer Jahre vergleichbar. So wurden bis 2007 vorübergehend abgemeldete Fahrzeuge dem Bestand zugerechnet. Das geschieht seit 2008 nicht mehr. Ohne diese Änderung in der Statistik würde der gegenwärtige Motorisierungsgrad und somit auch der Anstieg im Vergleich zu 2000 noch höher ausfallen: Er läge heute bei über 600.

 

Mobilisierungsgrad in Sachsen-Anhalt

Zum 1. Januar 2018 waren in Sachsen-Anhalt 1,205 Millionen Personenkraftwagen zum Verkehr zugelassen. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, gab es die meisten Fahrzeuge im Landkreis Harz mit rund 122.000 Pkw, die wenigs-ten in Dessau-Roßlau mit knapp 42.100 Pkw. Diese und alle folgenden Angaben gehen aus den Ergebnissen der Bestandsstatistiken des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervor. Bezogen auf die jeweilige Zahl der Einwohner zeigt sich im Kreisvergleich der Pkw-Dichte ein anderes Bild. Insgesamt waren am 1. Januar 2018 in Sachsen-Anhalt 537 Pkw je 1.000 Einwohner gemeldet. Das Land liegt damit unter dem Bundesdurchschnitt. Dass die Pkw-Dichte auf dem Land häufig höher ist als in Stadtgebieten belegen die veröffentlichten Zahlen auch. Innerhalb Sachsen-Anhalts ist die Pkw-Dichte im Saalekreis mit 605 sowie im Landkreis Börde mit 603 Pkw je 1.000 Einwohner am höchsten. Am geringsten ist sie in Halle (Saale) mit 394 sowie in der Landeshauptstadt Magdeburg mit 466 Pkw je 1.000 Einwohner. Die Zahlen zeigen regionale Unterschiede bezüglich der angeschafften Fahrzeuge. Fahrzeuge mit Allradantrieb waren in Mansfeld-Südharz und im Harz mit einem Anteil von 10,0 bzw. 9,5 Prozent aller jeweils im Landkreis zugelassenen Personenkraftwagen weitaus häufiger anzutreffen als in Magdeburg und Halle (Saale) mit einem Anteil von 6,6 bzw. 6,5 Prozent. Den höchsten Anteil an offenen Pkw, gemessen am jeweiligen Gesamtbestand an Personenkraftwagen, gab es mit jeweils 2,1 Prozent in den Städten Dessau-Roßlau und Magdeburg. Am niedrigsten war der Anteil mit 1,4 Prozent im Altmarkkreis Salzwedel.

 

Mehr Pkw bedeuten nicht mehr Mobilität

In Deutschland verfügten Anfang 2018 77,4 Prozent der privaten Haushalte über mindestens einen Pkw. In jedem vierten Haushalt sind zwei oder mehr Autos vorhanden. Ein hoher Motorisierungsgrad bedeutet nicht zwangsläufig, dass alle Menschen sehr mobil sind und ihre Ziele gut erreichen. Umgekehrt erfordern Mobilität und Erreichbarkeit oftmals keinen hohen Motorisierungsgrad. So ist der Motorisierungsgrad in Städten allgemein niedriger, da dort Ziele auch gut zu Fuß, per Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Die Förderung dieser Fortbewegungsmethoden kann den weiteren Anstieg der Motorisierung bremsen oder sogar den Motorisierungsgrad wieder senken. Auch Carsharing kann einen Beitrag dazu leisten.

 

Hoher Anteil von Urlaubs- und Freizeitverkehr

Der Urlaubs- und Freizeitverkehr hatte im Jahr 2016 mit 40,1 Prozent den größten Anteil am Verkehrsaufwand im motorisierten Individualverkehr (Personenkraftwagen und motorisierte Zweiräder). Dann folgte mit 36,7 Prozent der arbeitsbezogene Verkehr, das heißt der Berufs- und Ausbildungs- sowie der Geschäftsverkehr. Etwa 40 Prozent der arbeitsbezogenen Personenkilometer sind geschäftlich veranlasste Fahrten, die daher nicht den privaten Haushalten zuzurechnen sind. Pkw und Motorrad waren im Jahr 2016 die beliebtesten Fortbewegungsmittel für Urlaub und Freizeit. Dann folgen der Eisenbahnverkehr, Luftverkehr und der Öffentliche Straßenpersonenverkehr. Pkw- und Luftverkehr haben demnach einen hohen Stellenwert im Urlaubs- und Freizeitverkehr – sie sind aber auch die Verkehrsmittel mit den höchsten Treibhausgas-Emissionen pro Personenkilometer.

 

Fahrleistungen steigen bei sinkendem Kraftstoffverbrauch

Die Fahrleistungen privater Haushalte mit Personenkraftwagen sind von 2005 bis 2017 um 7,8 Prozent angestiegen. Dabei haben sich die Fahrleistungen bei Benzin-Pkw und Dieselfahrzeugen gegenläufig entwickelt. Bei den Benzinern sanken die jährlichen Fahrleistungen um 15,2 Prozent. Bei Dieselfahrzeugen nahmen sie um 75,1 Prozent zu. Vermutlich stiegen gerade die „Vielfahrenden“ aus Kostengründen auf Diesel-Pkw um. Der Kraftstoffverbrauch der privaten Haushalte nahm zwischen 2005 und 2017 nur um 1,1 Prozent ab. Ausschlaggebend sind dabei der Rückgang des Durchschnittsverbrauchs je Kilometer und vor allem die Verschiebung des Pkw-Bestandes hin zu verbrauchsgünstigeren Dieselfahrzeugen.

 

Elektro-Fahrräder – eine Alternative zum Auto?

Im Jahr 2018 wurden 4,18 Millionen (Mio.) Fahrräder und Elektro-Fahrräder in Deutschland verkauft. Der Verkauf von Fahrrädern und E-Bikes war damit um 8,6 Prozent höher als im Vorjahr. Wie schon in den vorherigen Jahren nahm der Absatz von Fahrrädern mit einem Elektro-Motor jedoch weiter zu. 2018 waren es 980.000 verkaufte Einheiten und damit gegenüber dem Vorjahr um 36 Prozent mehr.

Quelle: Umwelt Bundesamt / Mobilisierungsgrad in Sachsen-Anhalt – Statistisches Landesamt

 

Pkw-Neuzulassungen bis Ende August

Pkw-Neuzulassungen in ausgewählten Ländern bis Ende August 2019. Laut aktueller Prognosen für 2019 sinken auch in China die Pkw-Zulassungen für Neuwagen um rund 7 Prozent. Quelle: Statista.de

China ist der größte Markt für Personenkraftwagen weltweit – im Reich der Mitte wurden bis zum Monat August 2019 insgesamt rund 13 Millionen Pkw neu zugelassen. Der zweitgrößte Automarkt der Welt sind die Vereinigten Staaten von Amerika mit knapp 11,4 Millionen Pkw-Neuzulassungen bis zum angegebenen Monat.

Die Anzahl an Automobilen, welche in China Jahr für Jahr neu zugelassen werden, ist seit Jahren steigend und erreichte im Jahr 2017 einen neuen Rekordwert. Die wirtschaftliche Öffnung Chinas, welche in den 1980er begann, führte zu einem rasanten Wirtschaftswachstum und damit einhergehend zur Herausbildung einer Mittelschicht in China. Damit wurde der Besitz eines privaten Automobils in China erschwinglicher und auch selbstverständlicher, weshalb in dem einwohnerreichsten Land der Welt auch weiterhin mit einer steigenden Motorisierung der Zivilbevölkerung zu rechnen ist.

Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2019, bei welcher die Emotionen abgefragt wurden, die durch den Gedanken an autonome Fahrzeuge ausgelöst werden, gaben die Befragten in China am häufigsten an, positive Emotionen mit den selbstfahrenden Autos zu assoziieren. Die Probanden aus dem Vereinigten Königreich waren deutlich skeptischer.

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