Märchenhafter Advent

Räuber Hotzenplotz am Puppentheater.

Adventszeit ist immer auch Märchenzeit – für die Kleinen sowieso, für viele Erwachsene aber auch. In Magdeburg wird es auch in diesem Jahr wieder Weihnachtsmärchen auf der Bühne live zu erleben geben. Den Start in die Saison übernahm das Puppentheater am Wochenende vor Drucktermin dieser Zeitung: Mit Der Räuber Hotzenplotz von Otfried Preußler wurde die Geschichte des polternden Schurken für Besucher ab 4 Jahre inszeniert. Regisseur Leonhard Schubert hat sich für die ungewöhnliche Art entschieden, die Spieler mit Masken auftreten zu lassen. Die Figuren leben von innerer Dynamik des Spielers, von Rhythmus, Atem, Ton, Bewegung, Gedanken und Unberechenbarkeit. Einzig der Räuber sticht anders hervor. Er hat Omi die Kaffeemühle gestohlen, die ihm Kaspar und Seppel wieder abjagen. Dabei wird es glitzern, es wird leuchten und es wird musiziert – Weihnachten bei Räubers eben...

Ronja Räubertochter und ihr Freund Birk.

Räuberei als Weihnachtsthema hat auch das Theater Magdeburg aufgenommen. Mit Ronja Räubertochter soll im Opernhaus die Adventszeit verzaubert werden. Das letzte Werk von Astrid Lindgren entführt auf eine „emotionale Achterbahn“. Für die Bühne bearbeitet von Barbara Hass und unter der Regie von Nicole Claudia Weber wird das Kinderbuch zum Weihnachtmärchen für Kinder ab 5 Jahre. Es zeigt, dass die Freundschaft zweier Kinder stärker sein kann als die Feindschaft ihrer Eltern. Ronja, Tochter des Räuberhauptmanns Mattis, ist die neugierigste kleine Räuberin im Mattiswald, einem Ort voller Geheimnisse und mythischer Wesen. Auf einem ihrer abenteuerlichen Ausflüge trifft sie auf Birk, mit dem sie sich auf Anhieb versteht. Birk jedoch gehört zu den Borkasons, den Erzfeinden der Mattisbande. Ob die beiden es schaffen, dass sich die Räuberbanden versöhnen, damit sie Freunde bleiben können?

Scrooge – Eine Geistergeschichte zum Weihnachtsfest, nach Charles Dickens, am Puppentheater Magdeburg. Foto: Viktoria Kühne

Ab 30. November können sich Kinder (ab 10 Jahre) wie Erwachsene von Charles Dickens Scrooge – Eine Geistergeschichte zum Weihnachtsfest verzaubern lassen. Die wohl bekannte Geschichte von der wundersamen Wandlung des hartherzi­gen Menschenfeindes Ebenezer Scrooge in der Heiligen Nacht. Der grantige Geizhals wird von drei Geistern heimgesucht, die ihm schließlich dazu verhelfen, sein Leben zu verändern. Zwei Spieler entführen im Puppentheater mit 15 Tischma­rionetten und sieben detailverliebten Raum­bühnen ins England des 19.Jahrhunderts.

Um Sieben auf einen Streich geht es in der Adventszeit im Alten Theater. Der Theaterkiste e.V. bringt Das tapfere Schneiderlein auf die Bühne. Ab 30. November zieht der arme Schneider los, um sein Glück zu suchen. Er muss Abenteuer überstehen, um die Prinzessin heiraten zu dürfen. Familien, Kindergarten- und Schulgruppen sind eingeladen zum Spielspaß, mit viel Liebe zum Detail, schönen Kostümen und buntem Bühnenbild.

Spiel um die Goldene Kugel beim „Froschkönig“.

 

In der Grünen Zitadelle, deren goldene Kugeln weithin sichtbar sind, wird ab 1. Dezember  – passenderweise – auch die Heldin des diesjährigen Weihnachtsmärchens im (Keller-)Theater mit einer goldenen Kugel spielen. Im Weihnachtsmärchen Der Froschkönig, von Wolfgang-David Sebastian und Enrico Scheffler mit dem hauseigenen Ensemble in neuer Form als Familienstück auf die Bühne gebracht. Die Inszenierung wird turbulenter, lebhafter und um einiges lustiger als das Original, heißt es in der Ankündigung, und sie bietet vor allem viel mitreißende Musik.

Wo ist das Schneewittchen? Die Sieben Zwerge locken ins AMO. Fotos: Peter Gercke / Nilz Böhme

Schneewittchen und die 7 Zwerge werden vom Schaubühne Magdeburg e.V. auf die Bühne des AMO-Kulturhauses gebracht. Das haben sich die Besucher des Magdeburger Weihnachtsmarktes im vorigen Jahr gewünscht – und entsprechend wurde vom Autorenteam G.K.P. Meinecke eine zauberhafte Bühnenfassung geschaffen. Die Geschichte bleibt natürlich gleich, mit Schneewittchen und der bösen Stiefmutter, mit Jäger, den sieben Zwergen und dem Prinzen. Doch einiges wurde doch in neue Form gebracht, so tritt in Schaubühnen-Tradition Till Eulenspiegel als Erzähler auf. Gesungen wird natürlich auch. Zu erleben vom 13. bis 15. Dezember.

Wer es musikalischer mag, hat im Opernhaus die Gelegenheit, die Märchenoper Hänsel und Gretel zu erleben. Vier Aufführungen gibt es bis zum 25. Dezember. Eine Wiederaufnahme erlebt das Ballett Der Nussknacker ab 7. Dezember im Opernhaus, und der Theaterballettschule Magdeburg e.V. präsentiert im Schauspielhaus am 12., 14. und 15. Dezember Die schöne Wassilissa und der Feuervogel als Weihnachtsballett.

Letztlich noch ein Blick über die Stadtgrenze hinaus: Das Holzhaustheater Zielitz bringt wieder Märchenkomödien auf die Bühne, darunter Sieben Geißlein allein zu Haus (8.12.) und Dornröschen – ganz schön ausgeschlafen (22.12.). Birgit Ahlert

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