Keine unerfüllbaren Versprechen

Tobias Krull - Kandidat für die CDU

Die CDU-Fraktion stellte in der zu Ende gehenden Wahlperiode die meisten Abgeordneten und repräsentierte damit eine Menge an Mehrheitsentscheidungen für Vorhaben der Landeshauptstadt. Tobias Krull, der Kreisvorsitzende der Christdemokraten, kam bereits 1999 mit 22 Jahren in den Magdeburger Stadtrat. Heute sitzt er für seine Partei im Landtag. Mit 77 Kandidaten stellt sich die CDU in Magdeburg zum Wahlgang am 26. Mai und hofft darauf, wieder die  meisten Stadträte zu stellen. Dazu hat der Kreisverband sein Programm mit den Worten „Magdeburg größer denken!“ überschrieben und einige Visionen für die weitere Entwicklung zusammengetragen.

Eine dritte Elbquerung für alle Mobilitätsmöglichkeiten stellt die CDU in Aussicht, wobei diese sicher nicht in den nächsten drei bis vier Jahren auf den Weg gebracht werden kann. „Wir machen keine Versprechen, die finanziell nicht machbar wären“, unterstreicht Tobias Krull. Der Stadt mit wachsender Einwohnerzahl müsse man mit einer angemessenen Infrastrukturentwicklung begegnen. Nach Beendigung der Tunnelbaustelle sollen weitere Verkehrsprojekte überlegt werden. Selbst eine Anbindung Otterslebens an das Netz der MVB hält die CDU in der übernächsten Wahlperiode für möglich. Auf jeden Fall sollte künftig auch eine ostelbische Verlängerung des Straßenbahnnetzes geprüft werden. Einen komplett kostenlosen Nahverkehr wie andere Parteien vorschlagen, hält Tobias Krull für reines Wunschdenken. Das müsste aus dem Steueraufkommen der Stadt und damit von allen Bürgern getragen werden. Jetzt sei vor allem der Norden der Stadt und die weitere Revitalisierung des Wohnumfeldes entlang der Schönebecker Straße bis nach Westerhüsen nötig.

Die wichtigen Probleme Magdeburgs erkennen und dafür Lösungen finden, sei die sachliche und realistische Antwort für alle Aufgaben, denen sich die CDU im Stadtrat stellen will. Ordnung und Sicherheit zu gewährleisten, vor allem in problematischen Zonen wie dem Gebiet um die Umfassungsstraße und den Hasselbachplatz, sei eine dringliche Aufgabe. Dazu sollen Stadtordnungsdienst und Polizei eng zusammenarbeiten. Wichtig sei aber auch, die Altstadt in „Schönheit und Heimeligkeit“ zu ertüchtigen. Dazu heißt es im Wahlprogramm: „Damit die Entwicklung Magdeburgs weiter erfolgreich verläuft, wollen wir die Stärkung der Innenstadt durch hochwertige und enge Bebauung sowie weitere Belebung durch eine hohe Aufenthaltsqualität, gepflegte Grünanlagen und Brunnen, freies WLAN, Stadtmöblierung, Events, Kunstinstallationen und Open-Air-Veranstaltungen.“

Besonderes Augenmerk müsse nach Tobias Krull auf die soziale Entwicklung gelegt werden. Jetzt gehen nach und nach solche Generationen in den Ruhestand, die mit der Deutschen Einheit Brüche in der Erwerbsbiografie mitbringen und dadurch im Alter häufig nur über geringe Renten verfügen. Initiativen wie die Freiwilligen Agentur sollten für ihr soziales Engagement gestärkt werden. „Wir brauchen Projekte, die gesellschaftliche Teilhabe und Kontaktmöglichkeiten eröffnen“, sagt der CDU-Politiker.

Aus dem Auge wollen die Christdemokraten aber auch nicht die Bedingungen für junge Familien verlieren. Die Nachfrage nach Bauland wird mit dem Einwohnerwachstum anhalten. Dabei muss die Nutzung vorhandener Brachflächen und Baulücken Vorrang vor der Versiegelung neuer Flächen haben. Manche Areale in einzelnen Stadtteilen würden immer noch von Altlasten geprägt sein. Diese gelte es zu beseitigen und für Grünflächen und Wohnraum zu erschließen.

„Mit Blick in die Zukunft ist eine konzeptionelle Auseinandersetzung zur stärkeren Fahrradnutzung und verbesserten Wegeführung notwendig. In diese Diskussion sind die Themen E-Mobilität und Weiterentwicklung der Ladestationen-Infrastruktur einzubeziehen“, heißt es im Programm. Die CDU will sowohl in der klimapolitischen Debatte als auch bei den Verkehrskonzepten in Magdeburg flexibel bleiben. Es brauche unterschiedliche Angebote. Den einen Weg, der alles lösen würde, wird es nicht geben, meint Tobias Krull. (tw)

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