Keine Kürzung bei der Sportförderung

Dass Sport mit staatlichen Mitteln allein nicht auskommt, ist eine Binsenwahrheit. Gefragt als Förderer ist die Wirtschaft. Ein Unternehmen, das in der Landeshauptstadt seit mehr als zwei Jahrzehnten in der ersten Reihe voranschreitet, ist die Stadtsparkasse Magdeburg. KOMPAKT sprach darüber mit dem Leiter der Unternehmenskommunikation, Mathias Geraldy.

Es gibt ja die verschiedensten Wege der Sportförderung. Manche sind von reinem Eigennutz getrieben, andere wiederum beruhen auf dem Mäzenatentum. Von welchen Motiven lässt sich die Stadtsparkasse bei ihren Fördermaßnahmen leiten?
Mathias Geraldy: Wir sind wie ein Unternehmen, das tief in der Region verankert ist. Generell gilt, dass das Geld, das wir verdienen, auch wieder in die Region zurückfließen soll. Neben dem Sport sponsern wir Projekte im sozialen Bereich, in der Kultur und der Wirtschaftsförderung.

Bleiben wir bei der Sportförderung. Wodurch ist die der Stadtsparkasse gekennzeichnet?
Wir machen dabei quasi einen Spagat. Zum einen unterstützen wir die sogenannten Leuchttürme wie unsere Handballer vom SC Magdeburg, unsere Fußballer vom 1. FC Magdeburg und unsere Olympiahoffnungen. Das zweite wichtige Standbein ist die Förderung des Nachwuchses, sowohl im Leistungsals auch im Breitensport. Unsere Maxime: Jedes Kind, das durch Sport von der Straße geholt wird, ist ein Gewinn für Magdeburg.

Könnten Sie die Sportförderung Ihres Unternehmens einmal an ein paar Zahlen festmachen?
Wir sind seit der ersten Stunde, also seit 1990, einer der größten mittelständischen Sportförderer der Stadt. Im vergangenen Jahr profitierten davon 66 Vereine und andere Einrichtungen, wie beispielsweise die Sportschulen. 170.000 Euro hat die Stadtsparkasse dafür zur Verfügung gestellt.

Und das geht dann quer durch alle Sportarten?
Im Prinzip ja., außer bei den Kampfsportarten gibt es keine Einschränkungen. Wichtig ist uns außerdem, die paralympischen Sportarten zu unterstützen. Ob eine Beate Lobenstein oder Andrea Eskau, ein Ali Khardoni, Christopher Küken oder ein Peter Fuhrmann, sie alle konnten und können mit unserer Unterstützung rechnen.

Sie erwähnten auch die Sportschulen.
Die Sparkassen in Deutschland sind Partner der Eliteschulen des Sports. Wir in Magdeburg fördern beispielsweise die jährliche Wahl des „Magdeburger Eliteschüler des Sports“. Verbunden damit ist auch eine jährliche Fördersumme, im vergangenen Jahr waren das zusätzlich 7.000 Euro, die das Sportgymnasium und die Sportsekundarschule für die Verbesserung der Ausbildungs- und Trainingsbedingungen verwenden konnten. Wir wollen so dazu beitragen, dass sportliche und schulische Ausbildung eng miteinander verknüpft werden und die jungen Athleten später im Berufsleben ebenso erfolgreich sein werden.

Beim Stichwort Sportsponsoring vollführt die deutsche Wirtschaft derzeit nicht gerade Freudensprünge. Reiht sich die Magdeburger Sparkasse da ein?
In der gegenwärtigen Negativzinsphase ist das Sponsoring und damit natürlich auch das Sportsponsoring sicher nicht einfach. Dennoch möchte ich unterstreichen, dass wir nicht vorhaben, die Summen fürs Sponsoring zu kürzen. Wir werden auch weiterhin zur Förderung des Gemeinwohls beitragen.

Es wird sich also im Prinzip nichts ändern?
Eines vielleicht: Wir stellen Überlegungen an, künftig im Breitensport bei der Förderung stärkeren Wert auf die Qualität zu legen.

Das würde heißen?
Dass wir in Zukunft nicht mehr so sehr bei der Finanzierung der „Pflicht“, sondern eher bei der „Kür“ helfen werden.

Was meinen Sie damit?
Ich denke dabei vor allem daran, Sport-Projekte voranzutreiben, die einen noch stärkeren sozialen Charakter besitzen.

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