Inklusives Piratenfest bewegt Förder- und Grundschüler
Inklusion ist ein vieldiskutierter Begriff – ein Modell, das zahlreiche Befürworter, aber auch Gegner hat. Seit 2008 gilt Inklusion nach Erklärung der UN-Behindertenrechtskonvention als Menschenrecht für Menschen mit Behinderungen. Das Leitbild, das dabei verfolgt wird: Die Unterscheidung von behindert und nicht behindert soll keine Rolle mehr spielen, da die Umwelt so ausgestattet ist, dass alle Menschen gleichberechtigt leben können. Ein Ideal, von dem wir noch weit entfernt sind, u. a. weil die von der Bildungspolitik geschaffenen Rahmenbedingungen dafür ungeeignet sind. Es gibt jedoch zahlreiche Initiativen und Vereine, die bemüht sind, das Modell der Inklusion nach ihren Möglichkeiten umzusetzen. So auch der Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e. V., der mitgliederstärkste Verein Sachsen-Anhalts in diesem Bereich. Nicht nur im Rahmen des Vereinslebens realisiert der VSB 1980 Inklusion, sondern trägt es auch über seine Grenzen hinaus – beispielsweise beim jährlich stattfindenden Sportfest.
In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien haben dabei Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung die Möglichkeit, gemeinsam sportlichspielerische Herausforderungen zu bewältigen. 50 Schülerinnen und Schüler der Förderschule für geistige Entwicklung „Hugo Kükelhaus“ sowie 90 Kinder der Grundschule Schmeilstraße haben sich in diesem Jahr am Sportfest beteiligt und wurden dabei von 35 Lehrern und Betreuern sowie 30 ehrenamtlichen Helfern des VSB unterstützt. „Das Motto lautete diesmal ‚inklusives Piratenfest‘“, erzählt VSB-Geschäftsführer Jörg Möbius und dementsprechend waren die Wettbewerbe gestaltet. Es galt nicht nur, eine Piratenburg zu erobern und beim Rettungsring-Zielwerfen zu glänzen.
Die Kinder und Jugendlichen mussten sich auch darin messen, so viel Wasser wie möglich zwischen zwei Punkten zu transportieren – einziges Hilfsmittel war dabei ein Schwamm. Auch tänzerisch wurden die Schülerinnen und Schüler sowie die beteiligten Erwachsenen herausgefordert. Gemeinsam mit Tanz-Trainerin Anne-Sophie Becker studierten sie eine Choreographie ein, die schließlich zur Musik des Films „Fluch der Karibik“ aufgeführt wurde. Jörg Möbius kann ein positives Fazit ziehen, denn nicht nur das inklusive Sportfest war ein großer Erfolg, auch das Sommerfest des VSB am selben Tag war mit 450 Teilnehmern gut besucht. (th)