Große Pläne für den Ratskeller

Vor drei Jahren aus seinem Dornröschenschlaf entrissen, gehört das Restaurant „Ratskeller” mitten im Herzen Magdeburgs zum Geheimtipp für anspruchsvolle Gastronomie. Bei den Gäs-ten punktet die regionale Küche, zubereitet mit frischen Produkten. Ohne Schickimicki-Allüren werden die Besucher im historischen und rustikalen Ambiente mit Gaumenfreuden und edlen Getränken verwöhnt. Gewürzt sind die Gerichte mit einer Prise Herzlichkeit und dem Charme Sachsen-Anhalts ältester Restauration.

Der Ratsgarten gehört zu den angesagten Biergärten der Elbestadt.

Schon im frühen Mittelalter begannen die Innungen, am Alten Markt ihre Häuser mit Lagerhallen und Verkaufsflächen zu errichten. Der Ratskeller unter dem heutigen Rathaus war ein Bogengewölbe, das den Kürschnern und Gewandschneidern als Lager diente. Mit mehr als 40 Metern Länge und über zehn Metern Breite stellte der Ratskeller für Ende des 12. Jahrhunderts eine stattliche Halle dar. Schriftlich wurde das Magdeburger Rathaus erstmals 1293 erwähnt. Von diesem mittelalterlichen Gebäude, welches schon um 1250 bestand und zu den ersten Rathäusern Deutschlands gehört, ist heute noch der Ratskeller erhalten. Pikant: In einem Nebenraum des Ratskellers wurde in der Nacht vom 21. zum 22. September 1325 der Bischof Burchard der III. von Mansfeld-Schrapelau von vier Wärtern auf Geheiß von 30 Magdeburger Ratsherren mit dem Türriegel einer Gefängniszelle erschlagen. Vorrausgegangen war ein jahrelanger Streit zwischen den Ratsherren und dem Bischof, der sich eher als gieriger „Räuber” entpuppte, als ein „Hirte Gottes”.  Um seine stets leeren Kassen aufzufüllen, belegte er die Elbestädter ständig mit neuen Steuern und Abgaben und setzte diese Geldforderungen sogar mit seinen Truppen und der Belagerung der Stadt durch. 1325 war dann die Schmerzgrenze erreicht und der Tod des Bischofs beschlossene Sache. Papst Johannes XXII. belegte Magdeburg daraufhin mit einem Kirchenbann und Kaiser Ludewig der Bayer verhängte sogar die Reichsacht, die er vier Jahre später wieder aufhob und die Bürgerschaft freisprach für den Tod eines „Räubers”.

Der Bischofssaal im Ratskeller.

Als am 10. Mai 1631 die Stadt von den kaiserlichen Truppen Tillys im Dreißigjährigen Krieg in Schutt und Asche gelegt wurde, überstand nur der Ratskeller diesen Angriff. Seit dieser Zeit dient der Ratskeller nun schon als Gastwirtschaft, selbst als am 16. Januar 1945 das Rathaus schwer getroffen wurde, blieb die Gastwirtschaft unversehrt, sodass der Restaurantbetrieb weitergeführt werden konnte.

Nach der Wiedervereinigung wurde das Restaurant für eine umfassende Renovierung geschlossen und im Jahre 1993 wiedereröffnet. 2016 übernahm Gastronom Matthias Nawroth die Lokalität und weitet seit dieser Zeit das Angebot aus. Mit einer Kapazität von 240 Plätzen können hier die Gäste modern interpretierte Klassiker aus der Küche genießen. Der separate Bischofssaal mit seine 50 Plätzen ist ein idealer Ort für Feiern und Firmenevents. Zusätzlich bietet die Küche ein Catering mit hohem Anspruch zu erschwinglichen Preisen. In Anlehnung an die spanischen Tapas gibt es Häppchen mit deutschen Gerichten auch für Tagungen, Meetings und Firmenveranstaltungen. Der Ratsgarten, der von Ostern bis Oktober mit seinen 400 Plätzen direkt am Rathaus als angesagte Open-Air-Gastronomie öffnet, lädt ein zu kühlem Blonden und frischer Küche.

Im nächsten Jahr startet Matthias Nawroth mit seinem Team dann sogar mit einer Außengastronomie. Sobald es die Temperaturen zulassen, stehen für die Magdeburger und Besucher 120 Plätze direkt auf dem Alten Markt bereit. Eine ideale Kulisse direkt im Herzen der City, wie sie bereits in vielen anderen Städten für die Gastronomie genutzt wird.

Ratskeller
Alter Markt 6  •  39104 Magdeburg
Telefon: (0391) 59778976
info@ratskeller-magdeburg.de
www.ratskeller-magdeburg.de
Öffnungszeiten: Montag – Sonntag durchgehend ab 11.30 Uhr

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