Einkaufsparadies Magdeburg
Ein Kurztrip in meine Geburtsstadt Frankfurt (Oder) brachte mich auf den Gedanken, dass Magdeburg, trotz vielseitiger Nörgelei, doch so einiges zu bieten hat. Wie ich darauf kam? Nach einem tollen Mittagessen wollte ich mit meiner Familie nun eine ausgiebige Shoppingtour starten. Als erstes stand die Magistrale auf dem Programm – eine schöne, grenznahe Straße, auf deren Seiten man viele große, aber auch kleine Geschäfte findet. Während wir, ohne darüber nachzudenken, die Türschwelle eines Geschäftes überwanden, rief uns die Dame, die für dieses verantwortlich war, schon zu: „Ick schließe jetz'!“ Ein etwas verdutzter Blick auf die Uhr verriet uns, dass es 14.01 Uhr war. Mit einem Schulterzucken machten wir auf dem Absatz kehrt und gingen wieder hinaus. Kurz einmal die Öffnungszeiten gecheckt, kam uns in den Sinn, dass Frankfurt vielleicht doch kleiner war, als es uns stets erschien. Der kleine Laden, in den wir eben noch voller Vorfreude auf tolle Kleider spaziert waren, hatte samstags von 10 bis 14 Uhr und Mittwoch und Donnerstag jeweils von 9 bis 18 Uhr geöffnet – die anderen Tage der Woche war er geschlossen. Also schlenderten wir weiter in Richtung der Lenné Passagen und des Oderturms. Ohne Gedränge oder ältere Damen, die abrupt stehen blieben, um sich mit ihrer Freundin zu unterhalten, die sie soeben getroffen hatten, kamen wir dem Center näher und gingen schließlich hinein. Einige Ladenflächen standen leer, andere waren mit bekannten Geschäften versehen. Der Einwurf meiner Mutter, dass das Center doch hoffentlich länger aufhat, brachte mich dazu, auf die Öffnungszeiten zu sehen. Das würde eher eine schnelle als eine ausgedehnte Shoppingtour werden, sagte ich auf die Uhrzeit deutend. 16 Uhr würden auch hier die Tore geschlossen werden. Also rasten wir folglich durch die Geschäfte, probierten an, zogen uns wieder um und stolperten in den nächsten Laden, um kurz vor vier erschöpft, aber zufrieden, auf einer Bank niederzusinken. Etwas belustigt sahen wir dabei zu, wie kurz nach 16 Uhr alle Geschäfte verdunkelt und abgeschlossen wurden. Die einzige Möglichkeit, jetzt noch etwas zu kaufen, boten und bieten die großen Einzelhandelsketten – die haben auch bis 20 Uhr geöffnet. Dagegen ist Magdeburg ein wahres Einkaufsparadies: viele Geschäfte, viel Zeit und für mein Dafürhalten viele Menschen. Wenn Sie das anders sehen, besuchen Sie doch gern mal Frankfurt (Oder). Sophie Altkrüger