Die beste Party? In der Küche!
Dass sich die besten Szenen bei einer Party in der Küche abspielen, das wissen nicht nur Studenten und WG-Bewohner, sondern auch das Küchen-Team des Hotels Ratswaage. 16 Köche und 6 Auszubildende, die auf 250 Quadratmetern – so viel misst die Küche mit allen Nebenbereichen – ihrer Leidenschaft und ihrem Hand-Werk nachgehen können, sind eine gute Grundlage für eine Party. Doch das reicht dem Team um Küchenchef Christian Gleitz natürlich nicht. Weitere wichtige Zutaten für einen gelungenen Abend sind gute Speisen und Getränke sowie – unverzichtbar – die Gäste.
Um all das zusammenzubringen lädt die Ratswaage am 30. Oktober 2018 zur Küchenparty unter dem Motto „Stadt – Land – Fluss“. Die Gäste können hinter die Kulissen blicken und sich bei Live-Musik von kulinarischen Raffinessen des Ratswaage-Teams, diverser Gastköche und regionaler Partner verzaubern lassen – so haben es die Ratswaage-Köche und Ini-tiatoren Danny Wienbeck und Patrick Wohlsdorf (Foto unten) angeregt. „Es wird zahlreiche Stände geben, an denen unterschiedliche Speisen zubereitet werden“, erklärt Christian Jordt, der seit Anfang 2013 als Koch im Hotel Ratswaage arbeitet. „Die Gäste können uns über die Schulter sehen, in der Küche umherwandeln, Fragen stellen und natürlich die frisch zubereiteten Gerichte probieren. Wobei es mit Blick auf die große Auswahl kleine Portionen geben wird, damit an jedem Stand gegessen werden kann.“
Mit seinem Kollegen möchte Christian Jordt für die Küchenparty mit geräucherter Forelle gefüllte Ravioli und Rote-Beete-Espuma kreieren. „Wir mögen beide geräucherten Fisch und da lag es nahe, diese Komponente zu verwenden. Außerdem passt die Forelle – entsprechend des Party-Mottos – zum Fluss und die rote Beete zum Land.“ Neben den Köchen der Ratswaage werden Teams aus anderen Häusern zur Verköstigung der Gäste beitragen – so etwa vom Magdeburger Café und Restaurant Flair, vom Seehotel Boltenhagen und vom Schlossrestaurant Hundisburg. Und auch Partner aus der Region sind an diesem Abend in der Ratswaage-Küche anzutreffen: Carlos von „Kaffeerado“ versorgt die Gäste mit Kaffee-Spezialitäten, das Brauhaus Brewckau und Radeberger sind für den Bier-Genuss verantwortlich und Wein gibt es vom Weingut Dr. Hage in Freyburg. Die Bäckerei Möhring aus Meitzendorf backt für die Küchenparty eine neue Brotsorte, für eine heiße Überraschung aus Fernost sorgt Asia Bixie aus Sudenburg und Käse steuert die Börde Käse GmbH in Vahldorf bei. „Ich denke, das Speisen- und Getränke-Angebot ist somit sehr vielfältig und es dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein“, meint Christian Jordt.
Während die Gäste eine Party feiern, muss er natürlich arbeiten. „So ist das häufig“, sagt der Koch mit einem Lächeln. „Wenn man sich für diesen Beruf entscheidet, dann weiß man das von Beginn an. Ich muss arbeiten, wenn andere Spaß haben … auch am Wochenende und an Feiertagen. Das gehört einfach dazu. Aber bei der Planung wird darauf geachtet, dass nicht immer wieder dieselben Personen an den Feiertagen arbeiten müssen.“
Dass er Koch werden möchte, hat Christian Jordt während eines Schülerpraktikums entdeckt. „Schon damals habe ich gemerkt, dass der Arbeitsalltag anstrengend und hart sein kann. Aber es hat eben auch etwas mit Leidenschaft zu tun.“ Im Hotel Ratswaage ist er für den à-la-carte-Bereich zuständig. Zwischen 13 und 14 Uhr beginnt seine Schicht – je nachdem, was an diesem Tag auf dem Plan steht. Finden größere Veranstaltungen statt, müssen die Köche ihren Dienst früher antreten, um genug Zeit für die Vorbereitungen zu haben. „Wenn man am Arbeitsplatz eintrifft, gilt es zunächst, sich einen Überblick über den Tagesablauf zu verschaffen“, erklärt Christian Jordt. „Dann werden Suppen und Soßen aufgesetzt, die Behälter zum Warmhalten vorbereitet und alle weiteren Aufgaben nach und nach erledigt.“ Das Schälen von Kartoffeln und Schneiden von Gemüse gehört natürlich auch dazu. Dies müssen nicht nur die Auszubildenden als Teil ihrer Lehre machen. Die Köche helfen ebenso aus, wenn es die Situation erfordert.
Improvisation sei ein wichtiger Bestandteil seiner Arbeit. „Es kommt vor, dass Hotel-Gäste früher zum Abendessen kommen als geplant, dass Veranstaltungsabläufe kurzfristig geändert werden oder dass eine Gruppe von zehn Personen kurz vor Küchenschluss noch ins Restaurant kommt“, zählt Christian Jordt auf. „Dann wird es etwas hektischer, der Ton auch mal rauer, aber es darf keine Panik ausbrechen – man muss einfach improvisieren.“ Das ist es auch, was der Koch an seinem Beruf mag. Weniger erfreut ist er, wenn das Aufräumen ansteht. Die Küche muss nach 22 Uhr komplett gereinigt werden … Geschirr, Besteck, Arbeitsoberflächen, Fußboden. „Unter Umständen kann das bis zu zwei Stunden in Anspruch nehmen. Und wenn das kurz vor Dienstschluss ist, freut man sich darüber natürlich nicht“, sagt Christian Jordt. Und mit einem Lachen fügt er hinzu: „Aber diese weniger schönen Aufgaben, die gibt es schließlich in jedem Job.“ Tina Heinz